Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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braunes Bier 1 Loth für jedes Pfund des angewendeten Kartof 
fel-Stärkmehls nimmt. Er geschieht zu Ende, wenn die Maische 
den erforderlichen Temperatursgrad von 60° R. erreicht hat. Um 
so viel, als das Gewicht des Färbmalzes beträgt, kann an gelbem 
Darrmalze weniger genommen werden. 
2) Durch Zusatz von stark gedarrtem Malze, wovon aber 
eine bedeutend grössere Menge nothwendig ist, z. B. auf 100 iS 
Stärkmehl 100 iS gelbes und 50 iS braunes Darrmalz. Dieser 
Zusatz führt noch andere Vortheile mit sich. Die Erfahrung 
lehrt nämlich, dass sich die damit erzeugte Würze, so wie das 
daraus gewonnene Bier leichter und schneller klären. Es be 
kommt dadurch zugleich mehr und einen bessern Geschmack. 
Die Anwendung des b r a u n ge d a r r t e n Malzes ist dazu vor 
zuziehen. 
Da bei der Anwendung von Kartoffel-Stärkmehl statt eines 
Theils Gerstenmalz viel weniger Diastas vorhanden ist, so hat 
man bei dieser Brauerei alle Ursache, mit demselben zu sparen 
und jede Vernichtung der zuckerbildenden Kraft desselben mög 
lichst zu vermeiden, worauf denn bei der Art und Weise der 
Erhitzung der Maische bis zur Temperatur von 60° R. vorzüg 
lich Rücksicht zu nehmen ist. Hiernach lassen sich zwar mehrere 
Maischmethoden angeben, die folgenden stellen sich aber als die 
einfachsten und besten dar und werden deshalb sogleich praktisch 
erläutert, und zwar: 
a) Nach der Infusionsmethode mit Anwendung eines 
besondern Seihebottichs. 
Es soll I Niederösterreicher Fass = 450 iS Würze von 
12 V ä pCt. Extractgehalt erzeugt und dabei auf 100 iS Stärk 
mehl 150 iS Darrmalz angewendet werden, so sind dazu er 
forderlich : 
650 iS Wasser, wovon 
450 iS zum Maischen und 
200 „ zum Nachgusg verwendet werden; 
32 „ gelbes Gerstendarrmalz; 
16 „ braunes „ 
4 „ Gersten-, Hafer- oder Weizenschrot; 
35 „ lufttrockenes Kartoffel-Stärkmehl; 
1 bis 2 „ Hopfen.
	        
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