Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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der passende Malzantheil mit dem Kartoffelstärkmehl sogleich in 
der Pfanne eingemaischt werden, um diese Arbeit und Zeit zu 
ersparen. 
Will man, wie in Böhmen und Baiern, mehrere kleinere Dick- 
maisch-Antheile kochen und das Malzschrot in minder warmes 
Wasser ausschütten, so muss das ganze Kartoffel-Stärkmehl beim 
ersten Dickmaischkochen zugesetzt werden. Zu den folgenden 
Dickmaischkochungen darf kein Stärkmehl mehr zugesetzt wer 
den, weil nach dem Zurückbringen des ersten siedendheissen 
Maischantheils schon in der ganzen Masse der Maische Zucker- 
bildung eintritt und das Diastas durch seine Erstwirkung schon 
so geschwächt worden ist, dass es eine neu zugesetzfe Portion 
Stärkmehl weiter nicht mehr vollkommen in Gummi und Zucker 
umzuwandeln vermag. Das Verfahren mit blos einer Dickmaisch 
kochung ist jedenfalls vorzuziehen. Statt der Dickmaische kann 
auch Lautermaische dazu verwendet werden. Dieses Verfahren 
ist ebenfalls praktisch leicht ausführbar und wissenschaftlich be 
gründet. 
Das Kochen bebrochener Maischantheile bezweckt im We 
sentlichen, die Temperatur der Maische auf die zur Zuckerbil 
dung geeignete Temperatur von 60" R. zu bringen, nebenbei 
beim Dickmaischkochen das Malzschrot vollkommener zu extra- 
liiren. Dabei erfolgt vollständige Vernichtung der zuckerbilden 
den Kraft des in dem gekochten Maischantheile enthaltenen Dia 
stas; es geht dadurch für die weitere Benützung zur Zuckerbil 
dung verloren. Bringt man aber Kartoffel-Stärkmehl dazu, so 
wird es durch dieses Diastas zur Auflösung und theilweisen 
Zuckerbildung gebracht und dadurch in der Art vorbereitet, dass 
es beim Zurückbringen des gekochten Maischantheils in den 
Maischbottich nur einer geringen Nachwirkung durch das noch 
vorhandene wirksame Diastas bedarf, um die Zuckerbildung zu 
vollenden. Es wird also das vorhandene Diastas möglichst be 
nützt. 
Die Erkennung der vollendeten Umwandlung des Stärkmehls, 
das Abziehen der ersten Würze im klaren Zustande, das Nach 
gussmachen, das Kochen der erhaltenen Würzen mit Hopfen, 
die allenfällige Erzeugung von Essigwürze oder Glattwasser durch 
Aufguss von kaltem Wasser auf die Treber sind schon bekannte 
Operationen und Gegenstände. Auch die Anordnung der Kühl-
	        
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