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dagegen wendet man schon lange Braupfannen von Eisenblech
an. Auch in Böhmen finden dieselben immer mehr Verbreitung,
und es ist noch keine Klage darüber laut geworden, dass sie
vielleicht dem damit bereiteten Biere einen unangenehmen Ge
schmack mittheilen. Jedenfalls ist das Eisen leichter oxydirbar
als das Kupfer. Um eine Auflösung von Metalloxyd in der
immer freie Säure enthaltenen Würze zu verhindern , müssen
die kupfernen Pfannen oder Kessel im Innern stets vollkommen
blank und metallisch glänzend erhalten werden, was leicht zu
erzielen ist. Die eisernen Pfannen überziehen sich allmälig mit
einer Art Lack — dem sogenannten Bierstein — welcher das
Eisen vor der weiteren Einwirkung durch die freie Säure der
Würze schützt. Im Anfänge der Benützung findet aber eine
solche Einwirkung jedenfalls Statt, und es giebt sich dieselbe
beim Kochen der eisenhaltigen Würze mit Hopfen (Gerbestoff)
und später bei der Gährung zu erkennen, wobei die sich aus
scheidende Hefe von dem mit ausgeworfenen gerbe- und gallus
saurem Eisenoxyd dunkel gefärbt erscheint, was erst nach meh
reren Gebräuen aufhört.
Wenn jedoch die neuen eisernen Braupfannen vor dem Ge
brauche an der Innenfläche vollkommen blank abgerieben werden,
so dass sich an derselben keine schwarzen Flecke oder Schiefer
zeigen, hört diese Wirkung früher auf. Die innern Wände der
Braupfanne, besonders die innere Bodenfläche müssen glatte Flächen
bilden, wodurch die Reinigung und Reinerhaltung derselben erleich
tert wird. Eine jede Art Brennstoff lässt sich auch bei den eisernen
Braupfannen anwenden. Die eisernen Geräthe kommen in der ersten
Anschaffung bedeutend wohlfeiler; über deren Dauer hat man
noch keine zuverlässige Erfahrungen. Die kupfernen Brau
pfannen kommen sehr theuer zu stehen, da man sie sehr flach
machen und deshalb stärkere Kupferbleche zu ihrer Anferti
gung anwenden muss; allein es scheint, dass man diese Bleche
zu stark nimmt, wodurch nicht nur die Braupfannen vertheuert,
sondern auch ihre Zerstörung aus dem Grunde beschleunigt
wird, weil dicke Kupfertafeln vom Feuer mehr angegriffen werden
als dünnere.
Ad 2) Die Form derselben ist entweder quadratisch oder
länglich viereckig, wie die eigentlichen Braupfannen, oder sie
sind auch rund wie die Braukessel. Im Allgemeinen gilt von