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und keine schädliche Tlieile. Während der Extraction wird auch
Harz aus demselben aufgelöst (aufgenommen).
c) Der Hopfen soll vor seiner Anwendung zertheilt oder
zerrissen werden, weil dann alle wirksame Tlieile desselben
schneller ausgezogen werden können.
d) Um den Hopfen vollständig zu extrahiren, ist ein mehr
maliges Auskochen desselben hinter einander in grossem Men
gen Wasser notlnvendig.
e) Das Auskochen des Hopfens mit der Würze ist vortheil-
hafter, als ihn erst nach Beendigung des Kochens der Würze
zuzusetzen, weil das Hopfenöl in beiden Fällen grösstentheils
verflüchtigt, beim Kochen aber der Hopfen vollständiger extra-
hirt wird.
Zum Zerreissen des Hopfens hat Herrmann eine Hopfen-
zertheilungsmasehine construirt, welche bereits in vielen
Brauereien im Grossen benützt wird. In Prag wurden solche
Maschinen von dem Tischlermeister Vincenz Sehödtl um den
Preis von 40 fl. C. M. angefertigt.
Das Hopfenöl ist nach Wimmer das Haupthinderniss des
Sauerwerdens der Biere, und deshalb müsse zu Lagerbieren stets
Hopfen genommen werden, der viel davon enthält.
Bei Hopfen, den man lange aufbewahren will, wäre es zweck
mässig (?), das Hopfenmehl aus demselben so viel als möglich
abzusondern und in luftdicht verschlossenen Gefässen aufzube-
wahren. Es würde sich in diesen vollkommener halten, als wenn
es in den Hopfendolden in mehrfacher Berührung mit der Luft
bleibt. Zum Absondern des Hopfenmehls hat man vorgeschlagen,
das in England in den Mahlmühlen gebräuchliche Biirsten-Beutel-
sieb anzuwenden.
Dr. Paris in London hat das Hopfenmehl neun Jahre hin
durch aufbewahrt und es hatte nach dieser Zeit noch viel Ge
ruch. Dr. Ives bewahrte es in einer verschlossenen Flasche
drei Jahre lang auf und es hatte nach dieser Zeit noch seine
volle Güte. Dagegen gibt Büchner an, dass sich das Hopfen
mehl in einer wohlverschlossenen Glasflasche ebenso wie an der
Luft verändere. Nach zwei Jahren war es dunkler bräunlich,
zusammengesintert, und hatte seinen Geruch gänzlich verloren.
Es scheint hiernach, dass man hierüber noch zu keiner richtigen
Kenntniss gelangt ist.
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