Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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gewächse“ von demselben Verfasser (Prag 1845) zum Nachle 
sen zu empfehlen. 
Böhmens Hopfenbau treibende Gegenden können in vier 
Bezirke abgetheilt werden, als: 
1) in das Hopfenland bei Auscha im Leitmeritzer Kreise; 
2) „ „ „ „ Saaz im Saazer Kreise; 
3) „ „ „ „ Falkenau im Eibogner Kreise; 
4) „ „ „ zwischen Pilsen und Klattau. 
Nebst diesen den Hopfenbau in grosser Menge treibenden 
Bezirken wird aber noch von den meisten Dominien in geeigne 
ten Lagen theils für den eigenen Bedarf, tlieils auch zum Ver 
kaufe Hopfen gebaut. 
Unter allen Ländern des Continents nahm Böhmen sowohl 
in Beziehung des Umfanges seiner Hopfencultur als des Werthes 
dieses Productes den ersten Rang ein, und war seit jeher da 
durch ausgezeichnet; seine jährliche Einnahme für Hopfen schätzte 
man schon früher auf 1,000.000 fl. C. M. Das mittlere jähr 
liche Hopfenerträgniss erreicht nach Olbrieht bis 1,000.000 
Strich, wovon der Strich, je nach der Qualität 5*/ 4 bis 7% ft 
wägt. Die Auschaer Gegend allein kann auf einen Ertrag von 
380.000 Strich rothen und 290.000 Strich grünen Hopfen ver 
anschlagt werden. Der Saazer und Falkenauer Bezirk liefern 
meistens rothen Hopfen, und es lässt sich daraus schliessen, 
dass Böhmen jährlich gegen % Millionen Strich des vorzüg 
lichsten rothen Hopfens erzeuge. Ein entsprechendes Klima, die 
physische Beschaffenheit des Landes und sorgfältige Pflege be 
günstigen die Production; die geographische Lage Böhmens zwi 
schen Hopfen bedürfenden Ländern mit seinem wohlfeilen Elb 
transporte und zahlreichen guten Landstrassen begünstigen den 
Handel. (Olb rieht.) 
Die Menge des Hopfens wird entweder nach Strichen (Maass) 
oder nach Centnern (Gewicht) bestimmt. 
Der niedrigste Preis pr. Centn er war 5 fl. und der höchste 
320 bis 400 fl. C. M. Die Hopfenpreise schwanken in einem 
und demselben Jahre mehrmals und sind sowohl von den Fech 
sungen als von dem Bedarf bedingt. 
Böhmen allein bedarf zu seiner Biererzeugung etwa 1 Mil 
lion Pfund; der übrige Hopfen geht ins Ausland und in die 
andern österreichischen Provinzen. Die ganze jährliche Ausfuhr
	        
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