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wird. Selbst absichtlich zugesetztes frisches Fichtenharz wird
beim Kochen von der Bierwürze aufgenommen, und ertheilt ihr
einen bittern Geschmack, wie dies den praktischen Bierbrauern
wohl bekannt ist.
In der Bierwürze bewirkt nur der Gerbestoff des Hopfens
eine chemische Veränderung, insofern er zur Fällung etwa vor
handenen Dextrins und Pflanzenleims, womit er sich verbin
det , und dadurch zur Klärung beiträgt. Ebenso hat er einen
Einfluss auf das Diastas, dessen zuckerbildende Wirkung er
aufhebt.
Auf das Bier selbst nehmen die Bestandtheile des Hopfens
den wesentlichsten Einfluss. Das ätherische Hopfenöl macht das
Bier aromatisch; der Bitterstoff und das Harz machen es bitter;
das Hopfenöl und das Harz hindern das Bier so leicht sauer zu
werden und befördern dessen Haltbarkeit.
Wenn man diese Wirkung des Hopfens bei der Biererzeu
gung ins Auge fasst, so ergibt sich daraus leicht die beste Ver-
fahrungsweise, welche man beim Hopfen der Würze und des
Bieres in Anwendung zu bringen bat. Zuvörderst wollen wir
aber die verschiedenen, im Grossen befolgten Methoden beim
Hopfen der Würzen betrachten. Das Gute und das Fehlerhafte
derselben wird sich dann leicht erkennen lassen.
1) Hermbstädt gibt an, der Hopfen solle nie mit der
Würze gekocht werden; denn dabei gehe das Hopfenöl für das
Bier grösstentheils verloren. Man verrichte daher die Extraction
des Hopfens in einer Destillirblase mit Hehn und Kühlrohr ent
weder mit ganz reinem Wasser oder höchstens mit schwacher
Würze bei einer Temperatur, welche 70" R. nicht übersteigt,
und setze die Digestion 12 (!) volle Stunden fort. Sollte das
Destillat Oel enthalten, so könne man es dem Extracte aus der
Blase wieder zumischen, und wenn der so extrahirte Hopfen
nach dem Auspressen der Flüssigkeit noch wirksame Bestand
theile enthielte, so kann derselbe einer zweiten Digestion mit
Wasser unterworfen werden, oder man könne ihn auch beim
dritten Aufguss der Maische zusetzen, wodurch ihm alle (?)
wirksame Theile vollkommen (?) entzogen werden. Das wäs
serige Hopfenextract aber setzt Hermbstädt der Würze auf dem
Kühlschiffe zu. Das Hopfenharz, welches dem Biere einen un