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die klare Würze weiter in die Braupfanne, dazu der Rest des
vorbereiteten Hopfens aus dem Zuber, so wie der ganze bereits
ausgekochte Hopfen aus dem Hopfenseiher zurückgebracht und
die erforderliche Zeit gekocht, worauf diese zweite Würze durch
den Hopfenseiher auf das dritte Kühlschiff (die Nachwürzkühle)
geleitet wird. Die ganze zweite Würze wird dazu in demMaasse,
als sie aus dem Maischbottich von den Trebern abfliesst, in die
Braupfanne geschöpft. Maischbottich und Grand werden, wenn
darin nicht gearbeitet wird, am besten bedeckt, um den Wechsel
der atmosphärischen Luft zu massigen.
An dem hinreichenden Kochen der Würze und Auskochen
des Hopfens ist sehr viel gelegen und erfordert dies demnach
Aufmerksamkeit beim Bierbrauen. Um den Eintritt des Kochens
zu beschleunigen, wird die Pfanne bedeckt und das Kochen be
obachtet; so wie es eingetreten ist, wird sie wieder abgedeckt.
Im Anfänge des Kochens schäumt die Würze stark, daher man
Acht haben muss, dass kein Ueberschäumen und dadurch Ver
lust an Würze Statt finde. Durch Aufschöpfen der Würze kann
man das Schäumen mässigen; nach und nach hört es von selbst
auf, in dem Maasse, als das Albumin zum Gerinnen gebracht
worden ist.
Paupie hält das Kochen jeder Würzeportion im Winter
durch 3 / 4 , im Sommer durch 1 Stunde Zeit für nothwendig und
nützlich, ein länger dauerndes Kochen aber, wenn es sich nicht
um eine stärkere Concentrirung der Würze handelt, für iiber-
fiiissig. Die Nachwürze soll so lange wie die Vorderwürze gekocht
werden, um sie bei gleicher Feuerfläche der Braupfanne, wobei
in derselben Zeit gleichviel Wasser aus ihr verdampft und weil
deren Menge viel geringer und sie schwächer ist, doppelt so
stark zu concentriren.
Paupie hält das Hopfenöl für der Gesundheit schädlich;
es solle daher das Kochen des Hopfens in den Würzen auch
den Nutzen haben, dass das betäubend (?) wirkende Hopfenöl
besser verflüchtigt werde. Ausserdem bringe das Würzekochen
noch die Vorth eile: dass die nachfolgende Gährung regelmässiger
eintrete und verlaufe; dass daraus weniger Hefe gebildet werde,
als aus nicht gekochten Würzen; dass das Bier weniger ver
schleime und der Gesundheit zuträglicher sei; es verursache keine
Blähungen, sei leichter verdaulich, befördere die Harnabsonde-