Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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rung, verursache keine Kopfschmerzen und hinterlasse keine ver 
schleimte Zunge. 
Beim Kochen der Würze mit dem Hopfen kommt das in 
derselbe gelöste Albumin zum Gerinnen; die fortschreitende Wir 
kung des Diastas, wodurch die Würze in Folge eintretender 
Milchsäurebildung zum Sauerwerden gebracht würde, wird theils 
durch das Kochen, theils durch den Gerbestoff aus dem Hopfen 
vernichtet; das etwa in der Würze befindliche Dextrin und ein 
Antheil Pflanzenleim werden durch den Gerbestoff des Hopfens 
gefällt, es schwimmen eine Menge kleiner Flocken in derselben 
herum, die Würze klärt sich, auf dem Kühlstock setzen sich jene 
Flocken ab und bilden das Kühlgeläger. Das Harz, der Bitter 
und Gerbestoff, das ätherische Hopfenöl schlemmen oder lösen 
sich in der Würze auf; oft scheidet sich an der Oberfläche der 
selben eine gelbgrüne Haut von Harz ab. Die Würze schäumt 
dabei, und so lange dies Statt hat, wird das Kochen derselben 
fortgesetzt. Es wird beendigt, sobald eine herausgenommene 
Probe der Würze sich durch Absetzen der Flocken bald klärt. 
Der Hopfen in dem Hopfenseiher leicht abgepresst, hält sein 
fünf- bis sechsfaches Gewicht Würze von jener Concentration 
zurück, welche die Würze hatte, in welcher er zuletzt gekocht 
worden war. 
Die Menge des zur Biererzeugung erforderlichen und ange 
wendeten Hopfens anlangend, so ist diese nach der Qualität des 
Hopfens so wie nach jener der zu erzeugenden Biere ver 
schieden. 
Untergährige Lagerbiere erfordern mehr Hopfen als ober- 
gährige Biere, welche schnell weggetrunken werden. Man kann 
die Menge desselben entweder auf je 100 fö Malz oder auf die 
Maasseinheit des Bieres beziehen. Zu guten, kräftigen Bieren 
werden auf 100 E Malz oder auf 1 Fass Bier 1 bis 2 E guter 
Hopfen angewendet; in England, wo die Biere sehr stark ge 
hopft werden, 2.5 pCt., in Baiern 1.5 pCt. vom Gewichte des 
Malzes. In der Hauptstadt Prag nimmt man gewöhnlich auf 
1 Fass Bier aus 10(5 bis 112 E Malz 1 E Hopfen. Auf dem 
Lande in Böhmen wird weniger Hopfen und auch eine geringere 
Schüttung (von 100 E und unter 100 E Malz pr. Fass Bier) 
angewendet. Auf den böhmischen k. k. Staatsgütern ist pr. Fass 
Bier im Winter ’/„ 8, im Sommer 3 / 4 E guter Hopfen bewilligt.
	        
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