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Paupie gibt an, dass 26 Loth Hopfen pr. Fass auf ein gewöhn
liches Bier von sechswöchentlicher Dauer hinreiche, zu Lager
bier aber mehr verwendet werden müsse.
Würzekochen und Hopfenhalten in Böhmen nach der
gewöhnlichen Methode.
Bei dem gegenwärtig am häutigsten befolgten Verfahren
des Würzekochens und Hopfenhaltens in Böhmen findet nur in
der Art der Anwendung des Hopfens gegen Paupie’s Methode
ein Unterschied Statt. Der Hopfen wird nämlich nicht vorbe
reitet, auch nicht zerrissen, sondern entweder seine ganze Menge
nach einander dreimal in den sich folgenden Würzeportionen
(zwei Portionen Vorderwürze und eine Nachwürze) ausge
kocht und dadurch am vollständigsten extrahirt, oder der Ho
pfen wird in zwei Hälften getheilt, und zwar die eine Hälfte des
Hopfens mit der ersten Portion Vorderwürze, die andere Hälfte
mit der zweiten Portion Vorderwürze ausgekocht, dazu aber
noch der erste Hopfen vom Hopfenseiher gebracht, und beim
Kochen der Nachwürze setzt man den ganzen bereits ein- und
zweimal ausgekochten Hopfen aus dem Hopfenseiher hinzu —
ein Verfahren, wodurch man allerdings eine gleichförmigere Wir
kung des Hopfens auf die Würze und Vertheilung des Hopfen-
extractes erzielt. Die Extraction des Hopfens erfolgt möglichst
vollständig, das Hopfenöl aber wird grösstentheils vertiüchtigt.
Alle anderen Verhältnisse bleiben sich gleich.
Würzekochen und Hopfenhalten in Baiern.
So wie die Würze sich geklärt hat, wird sie klar aus dem
Maischbottich in den Unterstock abgelassen, von da 1 Fuss hoch
in die Braupfanne geschöpft, der zum Gebräue gehörige Hopfen
hineingeworfen und */ 4 Stunde gekocht, worauf die Pfanne voll
Würze geschöpft und 1 bis 1 '/* Stunden sammt dem Hopfen ge
kocht wird. Die so gehopfte Würze wird nun durch den Ho
pfenseiher auf die Kühlstöcke ausgegossen. Ist die Braupfanne
nicht gross genug, so geschieht dieses Kochen auf zweimal, wo
bei der Hopfen getheilt wird.