Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

157 
- 
könnte. Das Bier 
in der Würze ein 
derselben zur Ant 
eil den Pflanz enleini 
t Hopfen durch den 
flanzenleims aus der 
’ geringem Vergäh- 
rzen gegen die nicht 
>ei der Gährung we- 
fens. 
hrung unter Zutritt 
dass ein Th eil des 
verflüchtigt und der 
2t, wodurch er sei- 
nd seine Klebrigkeit 
mit dem Hopfenharz 
nelimlicliste Ursache 
Hopfenharz aus dem 
eiben darin zu einer 
nur wenig Oel mehr 
Mischung der damit 
iber ist der wesent- 
pfens. 
on altem Hopfen in 
bar machen, so muss 
ten Zustand von Ho- 
mit ätherischem Oel 
elbst ist dabei, nacli- 
eiibt hat, weiters gar 
Hopfenöl selbst schon 
Hopfen, und weiters 
ndig verflüchtigt wird, 
und nur eine Spur davon in der Würze und im Biere zurück, 
bleibt. 
Das wohlfeilste ätherische Oel, welches sich dazu eignet,- ist 
das Terpentinöl, und ich habe deshalb mit diesem einige Ver 
suche gemacht, welche die vorne ausgesprochene Erfahrung zu 
bestätigen scheinen. 
Alter Hopfen, der fast gar keinen Hopfengeruch mehr hatte, 
wurde mit Dämpfen von Terpentinöl imprägnirt, oder auch 
blos mit Terpentinöl besprengt und zusammengedrückt, damit 
das Terpentinöl in die Hopfenblätter gehörig eindringen könne. 
Er roch nun nach diesem Oele, erlangte aber eine bedeutende 
Klebrigkeit. 
Beim Kochen der Würzen mit auf diese Art präparirtem 
alten Hopfen verflüchtiget sich schon im Anfänge und sehr bald 
alles Terpentinöl, in der Würze und in dem daraus erzeug 
ten Biere ist gar keine Spur davon wahrzunehmen. Aber 
das Hopfenharz schlemmt sich nun in der Würze in der That in 
grösserer Menge auf, die Würze schmeckt viel bitterer als ausser 
dem, weil sie mehr Hopfenharz enthält, und bei der Gährung 
bildet sie auch schönere Kräusen. 
Ich führe diese auf das Verhalten und auf die Bestandteile 
des Hopfens gegründeten Versuche hier an, weil sich davon viel 
leicht eine nützliche Anwendung zur vorteilhafteren Benützung 
alten Hopfens würde machen lassen. 
Das Rosmarinöl soll jedoch dem Hopfenöl näher stehen, und 
dürfte deshalb dazu anwendbarer sein als Terpentinöl. 
Dumoulin hat vorgeschlagen, den Hopfen durch Pikrinsäure 
zu ersetzen. In diesem Falle wird der Bitterstoff durch basisch 
essigsaures Bleioxyd aus dem Biere nicht gefällt, auch wird das Bier 
durch Knochenkohle nicht entfärbt (Polytechn. Centralblatt 1852. 
S. 382 dann 1854 S. 253). 
Sie erteilt dem Biere einen rein bitteren Geschmack und 
erhöht auch seinen Glanz. Allein sie ist der Gesundheit 
nachtheilig. Kocht man in dem verdächtigen Bier weisse un 
geheizte Schafwolle (Garn oder Zeug) 6—10 Minuten, wäscht 
dann aus, und die Wolle erscheint blass bis dunkel kanariengelb, 
so war Pikrinsäure im Bier enthalten. Gehopftes Bier färbt die 
Wolle nicht. (Pohl.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.