nennt diese Vorrichtungen Kühlschiffe oder Kühlstöcke.
Sie sind gewöhnlich in der Nähe des Maischbottichs und der
Braupfanne placirt, besser aber ist es, wenn sie in einem davon
etwas entferntem eigenen Kühlhause aufgestellt und einem freien
Luftzuge zur Beförderung der Abkühlung ausgesetzt werden. Die
gekochte siedendheisse Würze, sie möge aus der Braupfanne
ausgeschöpft oder durch den Hahn aus derselben abgelassen wer
den, wird über hölzernen Kinnen durch den Hopfen seih er
auf das Kühlschiff geleitet,
Von der Construetion des Hopfenseihers war schon die
Rede. Beim Ausfliessen der Würze auf das Kühlschiff hat die
selbe, sobald sie sich darauf ausgebreitet hat, eine Temperatur
von etwa 76° R. und muss nun möglichst schnell zu einer Tem
peratur von 6° bis 8° R. für die Untergährung, oder von 10 bis
15° R. für die Obergährung abgekühlt werden. Die nach dieser
Ausbreitung der heissen Würze nun von selbst erfolgende Ab
kühlung ist tlieils Folge der Verdunstung des Wassers an der
Oberfläche derselben, tlieils des Wärmeleitungs - Vermögens der
Luft und des Materials, woraus die Kühlschiffe angefertigt sind.
Die Würze erleidet auf den Kühlschiffen während ihrer Ab
kühlung mehrere physikalische und auch eine chemische Verän
derung.
Erstere sind:
a) sie verändert ihre Temperatur und erkaltet,
b) sie verändert ihr Gewicht durch Verdampfung von
Massen.
c) sie verändert ihr Volumen
1. durch Verdampfung von Massen.
2. durch Zusammenziehung.
d) sie nimmt an Extractgehalt relativ zu.
e) sie klärt sich durch Sedimentation.
Letztere besteht:
in einer Oxydation der Gerbsäure aus dem Hopfen zu Gal
lussäure, woraus im Sommer der Sommerenz hervorgehen kann.
Um die Abkühlung durch Verdunstung zu befördern, müssen
die Kühlschiffe sehr geräumig sein,- und die heisse Würze darf
auf denselben nur niedrig, 3 bis 4 Zoll hoch liegen; je niedriger
desto besser, um der Luft dadurch eine grosse Verdunstungs-
Oberfläche darzubieten.