179
selben ab, und hierauf erst wird das Kühlgeläger für sich zu-
sammengebracht, die Kühlstöcke mit etwas Wasser nachgeschweift
und dasselbe nun entweder ins Glattwasser gebracht als Getränk
für das Vieh verwendet, oder, wenn die Umstände es gestatten,
zur Gewinnung von Branntwein benützt. Aber auch dabei ist es
nicht zu verhindern, dass bei dem Abziehen der klaren Würze
ein Theil der feineren Flocken des Kühlgelägers, die sich aus
der schleimigen Flüssigkeit weniger fest zu Boden setzen, mit
fortgerissen werden, und dass nur die gröberen Theile auf den
Böden der Kühlschiffe liegen bleiben.
Diese Absonderung des Kühlgelägers von der klaren Würze
bedingt einen nicht unbeträchtlichen Verlust an derselben und
an darin aufgelöstem nutzbaren Extract. Wenn von 100 ft gu
tem Darrmalz, welches 60 ft Extract in die Würze liefert, 4 ft
davon in der Würze verbleiben, die von den Trebern zurückge
halten wird, so kommt nur eine Quantität Würze auf die Kühl
stöcke, worin 56 ft Extract weniger von jenem Antheil enthalten
sind, den noch die von dem Hopfen aufgesogene Würze zurück
hält. Es sei dazu 1 ft Hopfen verwendet worden, so hält dieser,
leicht abgepresst, sein fünffaches Gewicht Würze = 5 ft davon
zurück. Es enthalte diese Würze 10 pCt. Extractgehalt, so be
dingt sie einen Extractverlust von 0.5 i$, daher auf den Kühl
stock 55.5 ft in der Würze aufgelöstes Extract gelangen. Im
Kühlgeläger bleiben hiervon '/ 35 = 2.22 ft zurück, und es er
übrigen an nutzbarem Extract in der zur Gährung gebrachten
Würze.
= 55.5 — 2.22 = 53.28 ft.
Dieser Verlust an Würze im Hopfen, besonders aber im
Kühlgeläger, ist so bedeutend, dass man deshalb aufgefordert
wird, ihn wo möglich zu verkleinern oder wieder einzubringen.
Neuerer Zeit hat man deshalb, dem Beispiele in Baiern fol
gend, angefangen, dieses Kühlgeläger durch Beutel von Lein
wand oder Zwillich zu filtriren, um die klare Würze von dem
eigentlichen Bodensatz abzusondern, und man fügt erstere der
der Hauptwürze wieder zu. In Baiern nennt man diese abge
seihte Würze Sackbier.
Bei einem Gebräue von 25 Fass macht das Kühlgeläger circa
3—4 Eimer, und indem man es auf obige Art wieder zu Bier
nutzbar macht, kann man für jedes Gebräu die ihm entspre-
12*