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neren Bläschen; es wird deshalb weniger Hefe nach Oben geho
ben, es wird mehr Bodenhefe abgesetzt.
Wenn man die so erzeugte Bodenhefe (das Fassgeläger) bei
derselben niedrigen Temperatur einer neuen Portion Bierwürze
zusetzt, so wird bei der nun entstehenden Gährung noch weniger
Oberhefe, dagegen wieder mehr Bodenhefe erzeugt, und wenn
mit dieser Bodenhefe jene Gährungsweise noch einmal wieder
holt wird, so entsteht endlich keine Oberhefe mehr; alle neu
gebildete Hefe setzt sich am Boden ab, es wird nun blos Un
terliefe erzeugt, die Obergährung ist allmählig in Untergährung
übergegangen. Mit Unterliefe kann man bei höherer Temperatur
der Würze wohl Gährung derselben, aber keine Obergährung
bewirken, die ein brauchbares, haltbares Bier liefert.
So wie die Unterliefe von der Oberliefe in ihrer Wirkung
verschieden ist, so ist sie es auch im äussern Ansehen. Sie ist
nämlich von bräunlicher Farbe, weniger klebrig, und scheint sich
in gröbern Flocken aus der Flüssigkeit ausgeschieden zu haben,
was ihr Absetzen am Boden erleichtert,
Die Bierhefe.
Ueber die Natur der Bierhefe haben wir gegenwärtig schon
eine befriedigende Kenntniss erlangt. Wir kennen die näheren
und entfernteren Bestandtheile der Bierhefe, ihre Eigenschaften
und ihr Verhalten; wir kennen den Verlauf der Gährung, welche
sie in zuckerhaltigen Flüssigkeiten hervorbringt, wir kennen die
Producte, welche dabei erzeugt werden; wir haben aber noch keine
ganz genügende Erklärung von der eigentlichen Ursache ihrer
Wirkung. Dies hindert uns jedoch nicht, davon ganz zweck
mässige Anwendungen zu machen.
Die älteren Chemiker machten sich von der Natur der Hefe
gar verschiedene und eigenthümliche Vorstellungen. So hielten
Henry und Bouillon die Hefe für eine Säure, Seguin hielt
sie für Eiweiss, Fabroni für Kleber, ln der neueren Zeit haben
Thenard, Prout, Cagniard-Latour, Schwann, Quevenne,
Kützing u. A., letztlich Mitscherlich, Mulder, Schloss
berger und Wagner die Bierhefe einer näheren Untersuchung
unterzogen, wie bereits im I. Tlieil S. 151 u. w. nachgewiesen
worden.