Vorbereitung der Hefe.
Um die gleichförmige Vertheilung der kleberigen Hefe in der
ganzen Masse der zu gährenden Würze zu befördern und einen
sichern Eintritt, so wie einen regelmässigen Verlauf der Gäh-
rung zu erzielen, was nicht immer der Fall ist, wenn die oft
teigige Hefe sogleich der ganzen Würzenmasse zugesetzt und ein
gerührt wird, weil die grosse Masse der Flüssigkeit die gleich
artige Vertheilung derselben in ihr hindert und sich die teigigen
Hefenklumpen darin nicht so gut zertheilen lassen, wird die zur
Gährungserregung bestimmte Quantität Hefe (die Stellhefe) vor
erst mit einem kleinern Antheile der zu gährenden Würze zu
einer gleichartigen Flüssigkeit angerührt, wobei eine vollkom
menere Vertheilung der teigigen Hefe viel leichter erreicht
werden kann, und die so zertheilte Hefe wird erst der übrigen
Wiirzemasse zugesetzt. Auf 1 U Hefe sind 5 bis 10 i£ Würze
hinreichend. Allein es ist besser, diese mit Würze angerührte
Hefe nicht sogleich der Hauptwürze zuzusetzen, sondern sie
erst durch 1 bis 3 Stunden an einem mässig warmen Orte
stehen zu lassen, und sie in kräftige Gährung zu bringen,
welche, weil hierin die Menge der Hefe sehr gross ist, sehr
bald eintritt, worauf die schon gährende Masse der Hauptwürze
zugesetzt und nun wegen der schon stattgehabten Zertheilung
der Hefe in dieselbe mit Leichtigkeit gleichförmig verrührt
werden kann, so dass keine Hefenklümpchen sichtbar bleiben.
Diesen Vorgang nennt man die Vorbereitung der Hefe. Es
bildet sich dabei eine hohe, bei gehopften Würzen gekräuselte
Schaumdecke in der vorbereiteten Hefe, weshalb der Holzkübel,
worin die Vorbereitung geschieht, nur zur Hälfte angefüllt werden
darf. Die in der vorbereiteten Hefe gebildete Kohlensäure,
welche in der gährenden Würze grossentheils absorbirt bleibt,
mag ebenfalls zur Beförderung des Eintrittes der Gährung in
der Hauptwürze beitragen.
Betrachtet man die Hefe als eine Pflanze, so ist diese Vor
bereitung dasselbe, was bei den Samen das Einquellen und
lange ¿eit ernaiteu una auiuewanren, was uesouuers iur uie
Aufbewahrung der Unterliefe vom Frühjahr bis zum Herbst
wichtig ist.