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Gebrauche oder zur einstweiligen Aufbewahrung abgegeben.
Durch Ruhe scheidet sich aus diesem Hefenschaume etwas Bier
ab, welches man Hefenabseihebier nennt, und welches,
wenn es klar ist, in die Fässer zurückgebracht werden kann.
Diese Erscheinungen und Vorgänge sind bei Würzen aller Art
dieselben.
Bei der Untergährung wird keine Hefe nach oben gehoben,
sondern alle neu gebildete Hefe am Boden des Gefässes ab
gesetzt.
Vierte Gährungsperiode: Beendigung der Hauptgährung.
Hat die Obergährung in Bottichen den höchsten Grad er
reicht , ist der blasige Hefenschaum am höchsten gestiegen, so
lässt die Entwickelung des kohlensauren Gases nach, der leichte,
lockere Hefenschaum sinkt immer mehr zusammen, und bildet
endlich eine dünne, gelbliche, klebrige, wie gegohrener Meld-
teig blasige, aber nicht mehr schaumige Decke auf der gegoh-
renen Flüssigkeit, unter welcher sich, unmittelbar auf der letz
tem, etwas weisser Schaum befindet. Die Bewegung in der
Flüssigkeit lässt nach und hört endlich fast ganz auf; die in
derselben noch schwebenden Hefenpartikelchen setzen sich zu
Boden, sie wird halbklar. Die Zersetzung des in der Würze
enthalten gewesenen Zuckers ist nun am Grössten; sie ist ge
ringer bei gekochten und auf die übliche Art gehopften, grösser
bei blos gekochten und nicht gehopften, am grössten bei nicht
gekochten Würzen. Die an der Oberfläche angesammelte Ober
hefe wird mit Sieblöffeln abgenommen und zur weitern Verwen
dung bei Seite gegeben (in reine, bedeckte, halbgefüllte Kübel
gebracht, in den kühlen Keller gestellt oder sogleich verkauft); die
Bodenhefe aber wird mit dem halbklarem Jungbiere aufgerührt und
damit in reine Lagerfässer abgezogen. Dieses Aufrühren der
Bodenhefe ist wegen der in den Lagerfässern zu bewirkenden
Nachgährung nothwendig.
Bei dieser Gährungsweise sondert sich von dem aufsteigen
dem Hefenschaume auch Hefenabseihebier ab, welches aber hier
sogleich wieder in das gährende Bier zurückfliesst.
Bei der Fassgährung gibt sich die Beendigung der Haupt
gährung daran zu erkennen, dass der Hefenausstoss durch das
offene Spundloch aufhört. In diesem Zeitpuncte müssen die