225
Gehalt an Hopfenharz scheint nicht nur die Gährung dessel
ben zu hemmen, sondern ist auch die Ursache seines so bit
tern Geschmacks, indem derselbe jenem des Hopfenharzes ganz
gleich ist.
Bei der Fassgährung beobachtet man, wenn das beim Ho
pfentriebe durch Zerfliessen des Hopfenschaunies gebildete Bier
auf seine Saccharimeteranzeige geprüft wird, dass diese während
des Gährungsverlaufes fortwährend abnimmt, was in der Na
tur der Sache gegründet ist. Mit Rücksicht auf die ursprüng
liche Concentration der Würze ist man daraus im Stande, auf
die beiläufige Dauer des Hopfentriebes scßliessen zu können.
Das HefenabseiheMer.
Aus der bei der Fassgährung in die Untersatzwannen ab
geflossenen Oberhefe oder aus der bei der Bottichgährung ab
gehobenen Hefe sondert sich ebenfalls eine gewisse Menge Bier
ab, welches man das Abseihebier der Hefe nennt. Es ist ebenso
und oft noch besser vergohren, als das im Fasse zurückgeblie
bene. Ist es klar und hat es noch keinen Hefengeschmack, so
kann es zum Auffüllen der Bierfässer benützt oder in das Bier
zurückgegossen werden. Gewöhnlich schmeckt auch dieses He-
fenabseihebier sehr harzbitter.
Von einer Malzwürze von 21.39 pCt. Extractgehalt zeigte
das Oberhefen-Abseihebier 4.00 pCt., das erzeugte Bier 7 pCt.
am Saccharimeter. Von einer Malz-Kartoffelstärkmehl-Würze
von 13.92 pC't. Extractgehalt zeigte das Jungbier nach der Haupt-
gährung 3.40 pCt., das Unterliefen-Abseihebier 1.87 pCt. an dem
selben Instrumente.
Das Abseihebier von der Unterliefe ist klarer, wohlschme
ckender, nicht so harzbitter und besser vergohren als das von
der Oberhefe. Das Aufrühren der Unterliefe im Biere beein
trächtigt die Qualität desselben nicht und wirkt nur kräftiger
vergälirend.
Physikalische Erscheinungen hei der Biergährung.
Die physikalischen Veränderungen, welche die gälirende Bier
würze erleidet, und die gleichen Erscheinungen, welche dabei
Statt finden, beziehen zieh:
Balling’s Gahningscheiiuc. 11.
15