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Man kann das Thermometer dabei auf verschiedene Weise ge
brauchen, und zwar:
a) indem ein rechtwinkelig gebogenes Thermometer mittelst
eines Korkstöpsels in einer Oeffnung der Seitenwand des Gähr-
bottichs so befestigt wird, dass seine Kugel etwa 6 Zoll tief in
die gährende Flüssigkeit hinein ragt, dort durch einen Blechkorb
vor dem Abschlagen geschützt ist, die Scala sich aber ausserhalb
des Bottichs an dem senkrechten Theile des Rohrs befindet, oder
man befestigt
b) ein gerades, langes Thermometer in die Mitte einer lan
gen Holzleiste auf ähnliche Art, so dass es beim Auflegen der
Leiste über den Gährbottich senkrecht steht und mit seiner Kugel
wenigstens 6 Zoll tief in die gährende Würze untertaucht, die
Scala des Instruments aber sich über der Leiste befindet. In je
dem Zeitmomente kann man so die Temperatur der gährenden
Bierwürze beobachten, ihr Maximum bestimmen, und daraus mit
Rücksicht auf die Zeit und Art, in welcher und wie die Tempe-
raturszunalnne Statt hat, den Gährungsverlauf verfolgen. Man
wird so zu Erkenntnissen gelangen, die einen wesentlichen Auf
schluss liefern müssen über die Beschaffenheit und Haltbarkeit
des erzeugten Biers; denn es ist gewiss, dass ein Bier, bei des
sen Gährung die Temperatur sehr hoch stieg, von geringerer
Qualität und minderer Haltbarkeit ist, weshalb der Bierbrauer
Alles zu vermeiden hat, was eine zu bedeutende Erhöhung der
Temperatur der gährenden Bierwürze herbeiführen könnte. Man
würde durch diese Beobachtungen den Schlüssel zur Erklärung
von vielen bei den Bieren vorkommenden, auf ihre Beschaffen
heit und Haltbarkeit Einfluss nehmenden Erscheinungen erhalten,
worüber man sich bisher keine Rechenschaft zu geben weiss, über
die daher noch der Schleier der Finsterniss gehängt ist, welche
in der Empirie der Braukunst noch immer die Missgeburt der
Geheimnisskrämerei hervorgebracht hat.
Es ist begreiflich, dass die Grösse der gährenden Masse dar
auf Einfluss nimmt, und dass bei der Gährung kleinerer Massen,
z. B. bei der Obergährung in Fässern, das Steigen der Tempera
tur der gährenden Würze nicht bedeutend sein kann.
Um es auch für die Bottichgährung zu ermässigen, muss
die Würze dazu mehr abgekühlt und mit weniger Stellhefe ver
setzt werden, damit der Gährungsverlauf der grossem Masse
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