Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Die Fassgährung geschieht bei uns in 4 Eimer, 2 Eimer, 
und 1 Eimer enthaltenden Fässern, wird mithin mit kleinern 
Massen von Bierwürze vorgenommen. Bei der Bottichgährung 
ist es ebenfalls rathsam, die zu gährende Würze in mehrere klei 
nere Bottiche zu vertheilen, damit die Erwärmung derselben 
während des Gährungsverlaufes nicht zu hoch steige, was der 
Qualität und Haltbarkeit des erzeugten Biers allemal nachtheilig 
ist. In grossem Massen geht die Gährung zwar gleichförmiger 
vor sich, aber die Temperatur steigt in denselben während der 
Gährung viel höher, woran nebst der Grösse der Masse auch 
der Umstand Ursache ist, dass sie weniger dem abkühlenden 
Einflüsse der äussern Luft, ihrer Umgebung, unterliegen. Für 
die Obergährung können die Gährbottiehe 8 bis 16, für die Un- 
tergährung 16 — 24 Wiener Eimer fassen. Wegen des bedeu 
tenden Ansteigens des Hefenschaumes gibt man den Gährbot- 
ticlien 'l 4 ihres Würze-Inhalts Oberraum (Steigraum), daher sie 
in den obigen Fällen 10, 20 und 30 Eimer Rauminhalt haben 
müssen. Bei der Untergährung kann dieser Oberraum etwas 
kleiner sein. 
Praktisches Verfahren und Verlauf bei der Obergährung. 
a) I n Bottichen. 
Bei der Obergährung wird die vorbereitete Hefe am besten 
der im Zusammengussstock vereinigten und gleichmässig ge 
mischten Würze zugesetzt und gut eingerührt, worauf man die 
mit der Hefe versetzte Würze in die Gährbottiehe ablässt. Man 
kann aber auch die vorbereitete Oberhefe der Würze in jeden 
einzelnen Bottich zusetzen, und wenn die Würze von einerlei Art 
war (bei nur einem Kühlschiff), den Zusammengussstock ersparen. 
Die zugesetzte Hefe muss in der zu gährenden Würze mög 
lichst gleichförmig durch Rühren vertheilt werden, wozu die statt 
gehabte Vorbereitung derselben beiträgt, und sie soll von ähn 
lichem Bier entstanden sein. In 6 bis 10 Stunden nach dem 
Hefenzusatze, während welcher Zeit man den Bottich bedeckt lässt, 
beginnt die Gährung; die Oberfläche der Würze bedeckt sich mit 
einem feinen, weissen Schaum, der in der Mitte anfängt und 
sich gegen den Umfang zu ausbreitet. Die Ränder bleiben An-
	        
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