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derselben herabfliessende schaumige Hefe aufzufangen. Das im
Hopfenbierbottich zusammengegossene Hopfenbier aber klärt sich
durch mehrstündige Ruhe, wobei der Schaum, das Hopfenharz
zurücklassend, noch theilweise zerfliesst, und wird dann später im
geklärten Zustande zum Auffüllen der durch den Hopfen- und
Hefentrieb theilweise entleerten Fässer verwendet. Während des
Ueberganges des Hopfentriebes in den Hefentrieb tritt im Aus-
stossen des Schaumes aus dem Spundloch des Fasses eine kurze
Unterbrechung (Rast) ein. Beim Eintritte des Hefentriebes wer
den die Schaumblasen grösser, gelblich und trübe; der Schaum
wird zähe und zerfliesst nicht mehr so vollständig, sondern zieht
sich zu einer gelblichweissen, teigigen, blasigen, aufgegangenem
Brotteige ähnlichen Masse zusammen; es sondert sich etwas
Flüssigkeit daraus ab und diese nennt man das Hefen abseihe-
bier. Wenn es klar ist, wird es ebenfalls zum Auffüllen der
Bierfässer benützt. Zur richtigen Erkenntniss dieses Uebergan
ges gehört einige durch Anschauung erworbene Uebung. In die
ser Gährungsperiode findet manchmal die eigene Erscheinung
Statt, dass sobald der Hopfentrieb beendet ist, durch mehrere
Stunden ein Stillstand im Ausstosse des Schaumes eintritt, die
Gährung scheint vor dem Hefenausstoss unterbrochen zu sein, und
dieses nennt man das Rasten der Gährung. Besonders bei der
Fassgährung ist es auffallend bemerklich, kommt aber auch
bei der Bottichgährung vor. Umstände, welche dasselbe bedin
gen, sind:
a) Die Anwendung von zu wenig und von minder kräftiger
Stell- oder Samenhefe;
b) eine zu niedrige Gährungstemperatur;
c) Abkühlung der gährenden Würze in dem zu kühlen Gähr-
locale während des Gährungsverlaufes, daher es bei der Gährung
grösserer Massen von Bierwürze nicht leicht vorkömmt;
d) eine minder gährungsfähige Würze aus braunem Malze
erzeugt;
e) nach Paupie, wenn das Malz zu lange Keime getrie
ben hatte.
f) Die Mitanwendung von rohem Getreide, daher auch jene
von Getreidestein zur Biererzeugung.
Vermeidung der Veranlassung dazu hilft hier ab; wenn das
Rasten nicht zu lange dauert, entsteht daraus kein merklicher