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Nachtheil für das Bier, der aber allemal eintritt, wenn cs län
gere Zeit währt, weil dies eine Störung im Gährungsverlaufe
bedingt, die immer ein minder gutes Product zur Folge hat. Es
ist mir bei der Bottichgälirung vorgekommen, als ich gehopfte
Würze aus gleichen Gewichtstheilen Gerstendarrmalz und roher
Himalaya-Gerste zu Bier vergohr. Die sich bildende Hefe sehwebte
im Biere und zeigte weder eine Neigung zum Ausstoss noch zum
Absetzen. Aufrühren der gährenden Würze half vollkommen ab.
In 24 Stunden war die Oberhefe emporgehoben und das ■ Bier
wurde sehr klar und wohlschmeckend. Zusatz von Malzmehl bei
der Vorbereitung der Hefe bewirkt, dass unter gleichen Umstän
den gar kein Rasten der Gährung eintritt.
Die Hefengährung (der Hefentrieb) dauert nun eine gewisse
Zeit (16 bis 20 Stunden), und sobald keine Hefe mehr durch das
Spundloch ausgestossen wird, ist auch die Hauptgährung been
digt, worauf unmittelbar der erste Grad der Nachgährung ein
tritt. Die Bierfässer werden nun vollends mit dem Hopfenbier,
Hefenabseihebier und Füllbier aufgefüllt, und von nun an verhält
sich das Jungbier in den Fässern so, wie für die Bottichgälirung
nach dem Fassen des Jungbiers bereits angegeben wurde. Doch
verdienen bei der Fassgährung noch folgende Umstände eine be
sondere Beachtung.
Die Menge des bei der Fassgährung ausgestossenen Hopfen
bieres wird bedingt:
a) von der Temperatur der gährenden Würze;
b) von der Menge der gebrauchten Stellhefe;
c) von der Art der Zufüllung der Fässer.
Die beiden erstem Umstände bedingen die Zeitdauer und
Schnelligkeit des Gäkrungsverlaufes, und je kürzer dieser, je ra
scher die Gährung vor sich geht, desto mehr schäumt es, desto
nässer wird der Schaum aus dem Spündloch ausgestossen, desto
mehr Hopfenbier entsteht durch Zerüiessen dieses Schaumes.
Würze aus stark gedarrtem braunen Malze, die weniger ver-
gährt, liefert weniger Hopfenbier, als solche aus blassem Malze,
die vollständiger vergährt.
Das Zufüllen soll geschehen, sobald der Hefentrieb beendigt
ist, wozu das geklärte Hopfenbier verwendet wird, wobei man
darauf zu sehen hat, dass in jedes Fass eine gleiche Portion des
selben gebracht werde, um ein Bier von gleichem Geschmack zu