Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

halt von je 5 Fuss Höhe und 3 Fuss 6 Zoll Durchmesser, wobei 
in jedem Gährbottich 4 Eimer oder 1 Fass Oberraum verbleibt, 
so ist die Gesammt-Obcrfläche derselben 38 Quadratfuss, mithin 
bedeutend kleiner als jene der Hefen wannen des Abflusses 
des Schaumes an der Seite der Fässer gar nicht zu gedenken, 
woraus zur Evidenz hervorgeht, dass das oben berührte Vorur- 
tlieil gegen die Bottichgährung eine vorgefasste Meinung ist und 
der Begründung entbehrt. 
Man könnte weiter ein wenden, dass, weil zur Bottichgäh 
rung in ein Gährgefäss eine grössere Menge — hier das fünf 
fache Würze-Quantum — als bei der Fassgährung in ein Fass 
gebracht wird, die Temperatur während des Gährungsverlaufes 
höher steigen müsse, als bei der Gährung einer kleinern Würze 
menge in einem Bierfasse, wodurch der Haltbarkeit des Biers 
immer Eintrag geschieht. Dies wäre auch sonst gegründet; allein 
darauf ist zu erwiedern, dass eine grössere Würzemenge weniger 
Stellhefe erfordert und erhält, wodurch schon allein die Gährung 
gemässigt und dem zu hohen Steigen der Temperatur der gäh- 
renden Würze entgegengewirkt wird. Durch bessere Abkühlung 
der zu gährenden Würze bis 10° R. wird demselben noch mehr 
begegnet, und eine solche Abkühlung der Würze ist das ganze 
Jahr hindurch möglich. Zugleich gewährt der Gebrauch von 
Bottichen den Vortheil, dass man in der warmen Jahreszeit in 
den Bottichen Obergährung, in der kältern Jahreszeit Untergäh- 
rung vornehmen kann. 
Für die Fassgährung hat man neuerer Zeit Vorrichtungen 
angegeben, mittelst welcher man bewirkt, dass sowohl das Ho 
pfenbier als auch das Hefenabseihebier von selbst in die Fässer 
zurüekfliessen, wodurch die Füllung der Fässer selbstthätig 
erfolgt und nur die letzte Füllung nach beendigter Hauptgährung 
mit dem Füllbier zu verrichten bleibt. Eine solche Vorrichtung 
ist die folgende: Statt nämlich die Untersatz wanne unter das 
Bierfass zu bringen, stellt man sie auf das Bierfass (sie kann 
hierzu kleiner sein und nur 2 Fuss Durchmesser besitzen). In 
der Mitte ihres Bodens macht man ein Loch. ebenso gross wie 
die Spundöffnung des Fasses (etwa 2 Zoll Durchmesser), und 
befestigt darin eine Röhre von Weissblech, die man in das Spund 
loch des Fasses einsteckt; sie muss an dem Rande des Spund 
loches anliegen und es dicht verscldiessen. In der Construction
	        
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