Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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cler deshalb ebenfalls 2 Zoll im Durchmesser haltenden Röhre 
liegt die ganze Wirkungsweise dieses sogenannten Gährungs-Re- 
gulators. Die Röhre ist nämlich durch eine Zwischenwand in 
ungleiche Theile getheilt, wovon der weitere Theil ( 3 / 3 des Röh 
renquerschnittes betragend) zum Heraustreiben des Schaumes 
aus dem Fasse, der engere zum Zuriickiiiessen des Hopfen- und 
Hefenabseihebiers in das Bierfass dient. Das weitere Stück der 
Röhre reicht blos nur in das Spundloch des Fasses, steigt aber 
in der Aufsatzwanne einige Zoll über deren Boden empor. Das 
engere Stück der Röhre mündet in einer Ebene mit dem Boden 
der Aufsatz wanne, reicht aber etwa 12 bis 18 Zoll tief in das 
Fass hinein. Durch das weitere Rohr steigt der Hopfen- und 
Hefenschaum in die Wanne empor, durch das engere Rohr fliesst 
das Hopfen- und Hefenabseihebier wieder in das Fass zurück. 
Jedes Fass muss seinen Aufsatz haben. Man sieht, dass die 
Bottichgährung dasselbe, jedoch auf viel einfachere 
Weise leistet. Um bei der Obergährung in Bottichen die er 
zeugte Hefe eben so rein zu erhalten, wie bei der Fassgährung, 
und das Vermengen derselben mit dem bittern Hopfenbierschaum 
zu verhindern, ist es angezeigt, in jener Zeitperiode, wo die 
Hopfengährung in die Hefengährung übergeht, den Hopfenbier 
schaum von der Oberfläche des gährenden Biers abzunehmen, 
damit nun die reine Hefe sich an derselben absondern könne. 
Für die Anwendung der Hefe in der Brotbäckerei und in Haus 
haltungen ist dies sehr nützlich. 
Praktisches Verfahren und Verlauf bei der Untergährung. 
Die Untergährung der Bierwürze wird nur in Bottichen 
vorgenommen, welchen man für eine zu gährende Würzemenge 
von 5 Wiener Fass ä 170 Wiener Maass (20 Eimer) die vorhin 
berechneten Dimensionen von 5 Fuss Höhe und 3 '/ 3 Fuss (mitt 
lerem Durchmesser) gibt. Man macht sie oben um etwa 3 Zoll 
enger als unten. Es ist eine vorgefasste Meinung, wenn man 
glaubt, dass die Gährbottiche für die Untergährung flach oder 
weit sein müssen. Seit der Erscheinung von Liebig’s Gäh- 
rungstheorie ist dies eine sterotype Redensart der Schriftsteller 
über Bierbrauerei geworden.
	        
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