Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

Statt des Wasserkochens könnte man auch die Präcipitation der 
Erdsalze als einfache Carbonate dadurch bewirken, dass man dem 
Wasser eine entsprechende Menge ausgewässerten Kalkbrei zu 
setzt. Soda im Wasser (es findet sich in der Tliat in Brunnen 
wässern) ist ebenso nachtheilig als kohlensaurer Kalk, und ist am 
Besten vorher mit Salzsäure zu neutralisiren, wodurch etwas 
Kochsalz entsteht, welches in der so geringen Menge ohne alle 
nachtheiligen Wirkungen ist. Allein um diese Zusätze im richtigen 
Verhältnisse zu machen, sind Untersuchungen nothwendig, die 
mehrere chemische Kenntnisse erfordern, welche in der Regel nicht 
angetroffen werden, weshalb diese Verfahrungsweisen nicht von 
Jedermann in Anwendung gebracht werden können. Sumpfwasser, 
worin sich faulende organische Stoffe gelöst befinden, soll man 
zum Brauen nicht verwenden. Ein Kochen des nicht harten 
klaren Wassers vor dem Gebrauche ist unnütz und überflüssig. 
Es ist nur nothwendig, das Wasser zu jener Temperatur zu er 
hitzen, bei welcher es verwendet wird. Ein nicht zu hartes 
Wasser ist hierbei unschädlich. Wasser, welches viel Gips ent 
hält, bedingt einen unangenehmen Geschmack des Bieres und eine 
geringere Vergährung desselben. Uebrigens ist Tlieil I. S. 92 zu 
vergleichen, wo vom Wasser umständlich gehandelt worden ist. 
Zum Gebräu erforderliche Wassermenge. 
Die Menge des zu einem Gebräue von bestimmtem Gusse 
zu verwendenden Wassers ist von mehreren Umständen bedingt, 
und zwar: 
a) von der Beschaffenheit des Malzes; ein weniger gekeimtes 
(kurz gewachsenes) Malz erfordert mehr Wasser als ein länger 
ausgewachsenes, weil im erstem Falle die Treber schwerer aus- 
fallen und mehr Kleister so wie Wasser zurückhalten; 
b) von der etwaigen Mitanwendung ungemalzten Getreides 
oder Kartoffelstärkmehls; 
c) von der Qualität der zu erzeugenden Würzen und Biere; 
d) von der Dauer des Kochens der Maischen und Würzen; 
e) von der Anordnung der Kühlgeräthe. 
Es muss vom Wasser immer bedeutend mehr genommen 
werden, als Würze erzeugt werden soll, weil 
1) ein Theil desselben während des Maischens verdampft;
	        
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