Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

dem Biere zur Lösung in Anspruch nimmt. Das Kochsalz wird 
in einer geringen Menge desselben Biers aufgelöst, diese 
Lösung dem übrigen Biere zugesetzt und durch Rollen des Fas 
ses beigemischt. Nach 2 bis 3 Tagen ist das Bier klar, das 
Salz treibt aber einen Tlieil des kohlensauren Gases aus dem 
Biere aus. 
4) Kohlenpulver. Frisch ausgeglühte Kohlen werden 
gröblich gepulvert und durch Sieben staubfrei gemacht; das gröb 
liche Kohlenpulver aber wird mit etwas von dem Biere ange 
rührt und so dem übrigen Biere zugesetzt. Es zieht die trü 
benden Tlieile an sich und setzt sich damit zu Boden. Das 
Kohlenpulver kann ohne Nachtheil in den Bierfässern belassen 
werden und scheint auch das Bier haltbarer zu machen. 
In vielen Fällen kann eine Erkräftigung der Nachgäh 
rung wesentlich zur Klärung der Biere beitragen, wodurch das 
Trübende theils nach Oben durch das Spundloch ausgeworfen, 
theils am Boden abgesetzt wird. Die Nachgährung wird aber 
erkräftigt: 
a) Durch zeitweiliges Rollen der während dieser Operation 
verspundeten Fässer, wodurch die Bodenhefe im Biere aufge 
rührt und dadurch die Nachgährung erkräftigt wird; 
b) durch Zusatz einer geringen Menge von gehopfter Würze 
oder von gährendem Biere und Vermischung damit. Dieses Klä 
rungsverfahren ist besonders da angezeigt, wo die Trübung des 
Biers von darin schwebender Hefe herrührt. 
Eine Filtration trüben Bieres durch reine Flanell- oder Filz 
beutel macht wohl in den meisten Fällen das Bier klar, aber 
es verliert dabei auch sehr viel kohlensaures Gas, und es muss 
daher nach dem Filtriren entweder schnell weggetrunken werden 
oder lange in verspundeten Fässern abliegen, ehe es sich wieder 
erholt, d. h. die Nachgährung wieder das ihm fehlende kohlen 
saure Gas ersetzt hat. 
Die Mittel, durch welche man dem Trübewerden 
des Biers vorbaut und auf eine schnellere und bessere Klä 
rung des Biers hinwirkt, sind inannichfaltig und es werden davon 
liier namentlich aufgeführt: 
1) Die Erzeugung und Anwendung eines gut gewachsenen, 
etwas länger als gewöhnlich gekeimten, hinreichend gedarrten 
Malzes.
	        
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