Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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niger in obiger Art schon Gebrauch gemacht. Aber, nachdem 
nun die chemische Wirkung dieses Zusatzes, so wie die Yor- 
tlieile, welche er für das Braugeschäft und für die Qualität des 
Bieres bringt, erkannt sind, bleibt blos noch der Wunsch übrig, 
dass er zur allgemeinen Anwendung gelange. 
Als thierische Gallerte werden rein geputzte Schaf-, Kälber- 
und Ochsenfüsse schon gebraucht. Knochengallerte (aus frischen 
Rindsknochen) würde dazu ein reines und sehr gutes Materiale 
sein. Die zuzusetzende Menge derselben muss sich natürlich nach 
der Grösse des Hopfenzusatzes richten, durch dessen Gerbestoff 
gehalt sie wieder aus der Würze gefällt und entfernt wird. 
Uebrigens kann diesem Zusatze durchaus nicht der Vorwurf 
einer Schädlichkeit gemacht werden, wenn reine Substanzen dazu 
verwendet werden, und dies um so weniger, weil er aus der 
Würze durch den Hopfen und bei der Gährung wieder entfernt 
wird. Die Oberhefe nimmt dabei eine eigene dichtere Beschaf 
fenheit an, sie wird specifisch schwerer, indem sie sich in com- 
pactere Klumpen zusammenzieht. (Geronnene Hefe.) 
Es wird demnach durch Anwendung der Gallerte der Ger 
bestoff des Hopfens aus der Würze wieder hinweggebracht, und 
dadurch die Bildung der Gallussäure in derselben vermieden, 
weil nun die Substanz nicht mehr da ist, aus welcher sie sich 
erzeugen könnte. Das Bier wird dadurch selbst reiner. 
Was die Quantität dieses Zusatzes betrifft, so ist '/a Lotli 
weisser Leim (trockene Gallerte) oder ein Aeqiiivalent dafür 
an leimgebender Substanz auf 1 Eimer Würze (110 S) schon 
von merkbarer Wirkung, und kann dieser Zusatz je nach der 
Grösse jenes des Hopfens bis auf 2 Lotli pr. Eimer vergrössert 
werden. 
In Uebereinstimmung hiermit ist das, was ich Seite 154 und 
155 von der Wirkung des Hopfens auf das Bier gesagt habe. 
Der Gerbestoff im Hopfen ist ein ganz untergeordneter Bestand- 
tlieil desselben; seine wirksamsten Bestandtheile sind vielmehr 
das bittere Harz und ätherische Oel. 
In allen Werken über Bierbrauerei wird thierische Gallerte, 
Hausenblase und dergleichen als Klärungsmittel trüber Biere em 
pfohlen; es ist aber weit besser, sie unmittelbar bei der Berei 
tung der Würzen in obiger Art anzuwenden, weil man dann dem 
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