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Die Bierfässer werden auf untergelegte Balken, sogenannte
Kantner, gebracht, so dass sie hohl zu liegen kommen; man
legt sie darauf neben und über einander. Bei uns haben die
gewöhnlichen Bierfässer für Oberhefenbiere und Schank- oder
Winter-Biere einen Rauminhalt von 4 Eimern, 2 Eimern und 1
Eimer. Wenn der Bierabsatz stark ist, so dass man 1 Fass ä
4 Eimer in 1 bis 2 Tagen ausschänkt, kann man so grosse Ge
binde anwenden; ist der Ausschank dagegen schwächer, so ist
es besser, kleinere Gebinde zu gebrauchen, weil sie früher ge
leert werden und das Bier darin nicht so bald schal wird.
Da die Lagerbierkeller bei ihrer Eröffnung im Frühjahre
und Sommer nothwendig eine höhere Temperatur annehmen
müssen, so besteht in München die sehr zweckmässige Einrich
tung, dass der Ausschank und Bierausstoss die Brauer der Reihe
nach trifft, was einen sehr schnellen Ausstoss des Biers aus
dem einmal geöffneten Keller und eine schnelle Entleerung der
Gefässe zur Folge hat, mithin ein Schalwerden desselben nicht
so leicht befürchten lässt.
Im Kleinen geschieht die Aufbewahrung des Biers wohl
auch in Flaschen von Glas oder in Krügen von gemeinen Stein
zeug (in Mineralwasserflaschen), wobei die Hälse mit erweichten
ausgekochten Korkstöpseln gut verstopft und wo möglich ver-
picht werden, um den porösen Kork zu dichten. Man legt sie
horizontal in befeuchteten Sand, damit sie kühler bleiben und
der Korkstöpsel fortwährend feucht und angeschwellt erhalten
werde und dadurch dichter schliesse.
Das in Flaschen oder Krüge abgezogene Bier soll voll
kommen klar sein und den ersten Grad der Nachgährung schon
überstanden haben. Ist dies nicht der Fall, so gährt es in
den Flaschen zu stark nach, macht Hefenabsatz, wodurch wegen
der Menge des angehäuften, am Entweichen gehinderten kohlen
sauren Gases nicht selten die Stöpsel herausgetrieben oder die
Flaschen zersprengt werden und ein trübes hefiges Bier erhal
ten wird. Nur ein Theil davon lässt sich klar ausgiessen und
geniessen. Wenn man derlei junges Bier in Flaschen abzieht,
so erhält man daraus sogenanntes Brausebier oder Plutzer.
Dem abgelagerten Biere kann man dieselbe Eigenschaft ertheilen,
wenn man ihm beim Abziehen in jede Flasche einige Gran Zu