sie mit dem Brote nach seinem absoluten Klebergehalte nicht
verglichen werden könne.
Um über die Nährfähigkeit der Biere überhaupt urtheilen
zu können, sind Untersuchungen derselben auf ihren Gehalt an
Eiweissstoffen nothwendig, deren Menge sich am einfachsten aus
dem Stickstoffgehalt des Bierextractes bestimmen lässt. Um
jedoch zu einer klaren Auffassung und richtigen Erkenntniss
dieses Gegenstandes zu gelangen, ist es nothwendig, diese Un
tersuchungen auch auf die Würze, woraus ein Bier erzeugt
wird, und dann auf die daraus erzeugten Biere in ihren ver
schiedenen Gährungsstadien und Vergährungsgraden auszudehnen,
um zu ersehen, in welchem Verhältnisse der Klebergehalt der
Würze bei ihrem Uebergange in Bier abnimmt, und wie viel
davon im Biere je nach seinem Vergährungsgrade noch verblie
ben ist. Dies ist nicht nur für Malzbiere, sondern auch für
Malz-Kartoffelstärkmehl- und für Malzgetreidebiere nothwendig,
um zu ersehen, oh der Gehalt an Eiweissstoffen derselben bei
einerlei und verschiedenen Würzen ein constanter ist, und wie
sich in allen diesen Fällen der Gehalt der Würzen an Eiweiss
stoffen zu jenem der daraus erzeugten Biere verhält. Mit auf
eigene Versuche gestützten Vorbereitungen zu diesen Untersu
chungen beschäftiget, werde ich die Resultate derselben seiner
Zeit dem Publicum vorlegen.
Dass übrigens das Bier nähre, beweiset auch die Erfah
rung, dass starke Trinker schwache Esser sind. Indessen kömmt
dieses Nahrungsmittel viel theurer zu stehen als Brod, und wenn
es nicht zugleich erquickte und den Durst löschte, so würde
sein Genuss blosser Luxus sein, wie denn überhaupt der Ge
nuss aller Getränke, ausser dem Wasser, zu den Luxusartikeln
gezählt werden muss, wenn das Bier auch das allgemeine Volks
getränk ist und es noch mehr werden wird. —
Nehmen wir zu einer ohngefähren Vergleichung an, dass
100 (i Brot eben so gut nähren wie 1800 Mass Bier, so kosten
erstere ä 3 kr. 5 ti., während letztere ä 5 kr. 150 fl. kosten,
wornach sich das Bier fürwahr als ein sehr theueres Brotsur
rogat erweiset.
In neuerer Zeit hat jedoch Dr. Vogel in München neue
Bestimmungen des Stickstoffgehaltes in den Bierextracten ge
macht, und dazu das gesammte Bierextract verwendet. Er fand