Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

zen und Biere waren sehr klar und zeigten ohne Anwendung 
von Malzmehl zur Hefe die gewöhnliche Vergährungsfähigkeit 
der Malzwürzen von 0.60—0.70, mit Zusatz von Malzmehl einen 
den baierischen und belgischen Bieren gleichen Vergährungsgrad 
von = 0.70—0.90. 
Das Graupenbier wurde erzeugt aus Würze von 13.2 pCt. 
Extractgehalt. Mit Zusatz von Malzniehl durch Untergährung ver- 
gohren zeigte es 2.24 Grade; Vergährungsgrad = 0.83. 
G erstenmalz-Haferbier. 
Der Hafer liefert eine trübe, sich auch beim Kochen mit 
Hopfen nicht gehörig klärende Würze. Ich habe daraus Bier be 
reitet, aber dieses Bier besitzt keine besondere Annehmlichkeit; 
jedoch fand ich, obwohl die Haferwürze nicht sehr süss 
schmeckt, dass dieselbe besser als alle übrige Malz 
getreide-Würzen vergällrt. Nach längerem Lagern wird das 
Bier dennoch klar und sehr moussirend, weshalb es einen prickelnd 
säuerlichen, erfrischenden Geschmack besitzt. 
In Belgien wird der Hafer nur als Zusatz zu andern Malz 
getreidebieren gebraucht. Wenn der Hafer einen seiner Ausgie 
bigkeit gegen die Gerste entsprechend billigeren Preis hat, so 
kann er mit zur Biererzeugung verwendet werden. 
Ob bei Mitanwendung anderer roher Getreidearten die Würze 
und das daraus erzeugte Bier ebenfalls nicht so klar sind, wurde 
nicht versucht. 
In geringer Menge der Malz-Kartolfelmaische zugesetzt, macht 
er die Würze nicht trübe; sie klärt sich auch sehr gut beim 
Kochen und vergährt vollständiger; nebstdem lockert er die 
Treber auf. Das Bier wird vollkommen klar. 
Als Audockerungsmittel der Treber ist er dem Strohhäcksel 
vorzuziehen, indem er besser wirkt, zugleich die Vergährungs 
fähigkeit der Würze erhöht, und man dabei das Auskochen des 
Strohhäcksels erspart. 
Gersteumalz-Maisbiei'. 
Die Würze hatte einen Extractgehalt von 12.725 pCt. Das 
Jungbier zeigte nach der Hauptgährung, die in 48 Stunden bei
	        
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