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Anwendung rohen Getreides und von Kartoffelstärkmehl zur Ex-
tract-Erzeugung bliebe dort aber vorderhand der Besteuerung
wegen davon ausgeschlossen.
Bei der Erzeugung gehopften Extractes darf eine mögliche
Surrogirung des Hopfens dabei nicht übersehen werden. Ob aber
die Erzeugung von trockenem Malzextract in England so wohl
feil zu stehen kömmt, dass das daraus bereitete Bier bei glei
cher Qualität nicht theurer wird, als das aus den Brauereien
bezogene, wollen wir dahingestellt sein lassen.
Moore hat sich am 2. März 1853 ein Verfahren zur Er
zeugung von concentrirter Bierwürze — eines Malzsyrups — pa-
tentiren lassen. (London Journal S. 355. Novbr. 1853.) Die Sy-
rupform kann in manchen Fällen Vorzüge von der starren Form
des Würzeextractes besitzen.
Gersteiimalz-Kartolfelstärkmehl-Bier.
Die Gerstenmalz-Kartoffelstärkmehl-Biere unterscheiden sich
bei zweckmässiger Bereitungsweise in keiner Eigen
schaft von den Malzbieren, so dass man weder aus der Farbe,
noch aus dem Geschmack, noch aus der Analyse derselben ihren
Ursprung zu bestimmen vermag. Vielleicht, wenn sie weniger
Eiweissstoffe enthielten als die Malzbiere, könnte man durch die
Bestimmung des Stickstoffgehaltes im Bierextract hierüber einigen
Aufschluss erhalten. Ihr gewöhnlicher Vergährungsgrad ist der
selbe wie bei den Malzbieren, nämlich = 0.60 bis 0.70 bei
Oberhefenbieren und 0.70 bis 0.85 bei untergährigen Lagerbieren.
Da das Dextringummi geschmacklos und davon in gut vergoh-
renen Bieren weniger enthalten ist, so muss man solchen
Bieren mehr Geschmack durch Anwendung einer gewissen Menge
stark gedarrten Malzes zu geben suchen. Diese Geschmacklo
sigkeit ist ausserdem auch Ursache, dass in gut vergohrenen Kar
toffelbieren der dem nicht gehörig ausgewaschenen Stärkmehl
manchmal eigene dumpfige Geruch und Geschmack mehr her
vortritt, welchen zu entfernen, das Auswaschen des Stärkniehls
mit Chlorwasser oder Chlorkalkwasser und die Anwendung von
wenigem Farbmalz oder besser einer grösseren Menge Braun
malz nothwendig ist.
