Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Aus allen besprochenen vorgeschlagenen Methoden geht aber 
hervor, dass eine richtige Einsicht in den behandelten Gegen 
stand Seitens des grossen Publicums immer noch Noth thut; 
dass die hierüber in meinen Schriften auf Versuche und Erfah 
rung beruhenden Grundsätze noch in Nichts erschüttert worden 
sind; dass alle besprochenen abweichenden Methoden Umwege sind, 
auf welchen man zu keinem allgemein brauchbaren Ziele gelan 
gen kann, und dass man nur auf dem von mir vorgezeichncteu 
und angebahnten Wege entsprechende Resultate erreichen wird. 
Endlich ist bei allen Angaben über derlei erzeugte Biere über 
sehen worden, den ursprünglichen Extractgehalt der Würzen 
und den Vergährungsgrad der Biere anzugeben, ohne deren 
Kenntniss alle Mittheilungen darüber keinen Werth haben. 
Ob man dem Stärkezuckerwasser Malzwürze, oder ob man 
der Malzwürze Stärkesyrup zusetzt, in beiden Fällen ist es vor 
teilhafter, das Stärkmehl unmittelbar mit Gerstenmalz einzu 
maischen, und sich die abgesonderte Bereitung des Stärkezucker 
wassers oder Stärkesyrups mittelst Schwefelsäure zu ersparen. 
Ich habe zum Schlüsse noch die Nachricht beizufügen, dass 
man in Böhmen nach meiner Anleitung schon ganz gelungene 
Gebräue von Kartoffelbier im Grossen ausgeführt hat, dass diese 
Brauart auch anderer Orten Anklang fand, und dass bis jetzt 
der noch herrschende Mangel an Stärkmehlfabriken, der Um 
stand, dass man noch nicht begonnen hat, Kartoffeln 
statt Gerste hierzu anzubauen, Ursachen sind, welche die 
schnellere und allgemeinere Verbreitung dieser Brauart hindern. 
Biere mit verschiedenen süssen Zusätzen und aus 
andern Zucker enthaltenden Flüssigkeiten. 
Charakter des Biers ist, dass es aus Stärkmehl und Kleber 
enthaltenden Piianzenstoffen durch den Maisch- und Gährprocess 
erzeugt worden. Alle Zusätze zur Biererzeugung, welche weder 
Eiweissstoffe noch Stärkmehl enthalten, sind daher dem Biere 
fremdartig und haben einen wesentlichen Einfluss auf seinen Ge 
schmack, der dann mehr oder weniger weinartig und von dem 
des Biers verschieden wird. 
Gemeiner Zucker in seinen verschiedenen Zuständen der
	        
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