Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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und stark süss schmeckt. Der Strohhäcksel muss ausgekocht 
oder abgebrüht werden, tlieils um ihm das Strohextract (gelben 
Extractivstoff) zu entziehen, tlieils um ihn im Wasser anzuschwel 
len, damit er hierauf der Maische zugesetzt, in derselben unter 
sinke und sich mit den Trebern vermenge. Es ist auch gut, die 
gebrauchte Weizenspreu abzubrühen und sie dadurch zu extra- 
hiren, weil sie ausserdem dem Biere einen herben Geschmack 
ertheilt. Bei Mitanwendung von rohen Getreidelten, von Getreide 
niehl und Kartoffelstärkmehl ist ebenfalls die Anwendung von 
Auflockerungsmitteln für die Treber nothwendig. Eine kleine 
Menge grobes Haferschrot (auf Schrotmühlen mit gerisselten 
Walzen- erzeugt) hat sich dabei als sehr wirksam erwiesen. 
Zeitdauer des Abziehens der ersten Würze. 
Die Zeitdauer des Abziehens der ersten Würze von den Tre 
bern ist vorzüglich bedingt: 
a) von der Menge derselben und von der Schnelligkeit, mit 
welcher man sie abfliesseii lässt, zu deren Regulirung der Ge 
brauch eines Ablasshahnes vorzüglich dienlich ist; 
b) von der Beschaffenheit des Malzes und der Treber, ob 
nämlich letztere mehr oder weniger schwer und kleistrig sind 
und die Würze langsamer oder schneller hindurchlassen; 
c) von der Grösse der filtrirenden Fläche. Es soll nicht zu 
schnell geschehen, weil sonst viele feine Treber und Stärkmehl- 
Tegumente mit fortgerissen werden, welche die Würze trüben, 
beim Kochen derselben Veranlassung zur Auflösung von Stärk 
mehl als Kleister geben, der dann der Klärung des Biers hinder 
lich wird. Je nach der Menge der Würze (Grösse der Gebräue) 
dauert es '/a bis 2 Stunden. Bei grösseren Gebräuen dauert es 
zwar länger als bei kleineren; allein diese längere Dauer des 
Würzeziehens steht nicht im geraden Verhältnisse mit der Menge, 
weil im erstem Falle wieder die Abflussöffnung grösser ge 
macht wird. 
Extractgehalt der ersten Würze. 
Die Concentration oder der Extractgehalt der ersten Würze 
hängt ab von dem Verhältnisse der Wasser- zur Malzmenge beim 
Maischen und von der Beschaffenheit des Malzes &c., wobei man- 
nichfaltige Verschiedenheiten eintreten können. Wendet man auf 
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