Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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dass aus Mangel an richtiger Einsicht noch nicht überall der 
rechte Weg dazu erkannt und betreten wird. 
Zu den einfachsten überall ausführbaren Verbesserungen ge 
hört die Aufstellung der Braugeräthe im Gefälle, denn dann kann 
die klare Würze aus demselben in den Braukessel, von da auf 
die Kühlstöcke, von diesen in den Zusammengussbottich und von 
da endlich in die Fässer abgezogen werden, ohne dass ein Schöpfen 
nothwendig wird. 
Die Feuerungsconstructionen der Braupfannen lassen grössten- 
theils noch Vieles zu wünschen übrig; um die von ihnen abgehende 
Hitze zu benützen, leitet man den noch zu heissen Rauch ent 
weder in die Heizvorrichtung der Malzdarre oder unter eine 
höher als die Braupfanne und staffelförmig über derselben stehende 
Vorwärmpfanne. Ein seitwärts oder neben dem Maischbottich 
aufgestellter Nachgussbottich für das Nachgusswasser würde aber 
bessere Dienste leisten, als diese immerhin etwas kostspielige 
Vorwärmpfanne. 
An mehreren Orten fängt man an, die Gebräue zu verkleinern, 
dagegen öfters zu brauen, wobei, ohne mehr Holz zu verbrennen, 
die Arbeit besser vertheilt, an Hilfsarbeitern erspart, die Gebräue 
in kürzerer Zeit beendigt und die Abkühlung der Würze wesent 
lich befördert wird, indem dieselbe nun auf den Kühlschiffen viel 
niedriger zu liegen kommt, mithin schneller auskühlt. Es lassen 
sich dabei selbst einzelne Kühlschiffe, z. B. die Nachbierkühle, 
ersparen. Ebenso wird dadurch das Verhältniss der Grösse der 
Braupfanne zum Guss ein günstigeres. Nur allein der Maisch 
stock muss dann verkleinert werden. 
Unter diesen Umständen wird es möglich, die Maische mit 
Kochung eines einzigen Dickmaisches zu vollenden, die Würzen 
mit Hopfen nur in zwei Portionen zu kochen, d. h. das erste 
Mal die erste Würze und als zweite Portion die zweite Würze, 
wovon jede auf ein besonderes Kühlschiff kömmt, mithin das 
dritte Kühlschiff erspart wird. Es wird dadurch möglich, die 
Wassermenge zum Maischen und zum Nachguss so zu vertheilen, 
dass man dabei nahe gleiche Mengen der ersten und zweiten 
Würze erhält und die Treber durch die grössere Menge des 
Nachgusswassers besser extrahirt werden, was Alles wieder Er 
sparung an Arbeit, Zeit und Brennstoff zur Folge hat. Hin
	        
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