Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Würzen, je nach der Dauer des Kochens, möglich ist; denn die 
Würze im Unterkessel nimmt in einem bedeutend grossem Ver 
hältnisse an Concentration zu, als die Würze im Oberkessel dar 
an abnimmt, weil der Wasserdampf beim Kochen entweder blos 
durchpassirt, oder anderweitig verwendet wird (zum Erhitzen 
der Maische oder des Nachgusswassers), und zuletzt alle Würzen 
vereinigt oder vermischt werden. Das letztere Verfahren ist eigent 
lich dasjenige, welches eine solche Wiederbenützung der mit 
dem Dampfe entweichenden Wärme gewährt und deshalb eine 
Brennstoffersparniss gestattet. Jedoch gehört dazu eine eigene 
Combination des Verfahrens mit Anwendung mehrer (dreier) klei 
nerer Maischbottiche, um die vorkommenden Operationen und 
Erhitzungen in einen zweckmässigen Kreislauf bringen zu kön 
nen. Andere Methoden der Wiederbenutzung dieser verlorenen 
Wärme hat Dr. Gail in seinem Werke: „Ueber die Construc- 
tion der Dampferzeuger,“ Trier 1844, angegeben. Ich halte es 
nicht für nothwendig, hier wiederholt in eine umständliche Be 
rechnung darüber einzugehen, weil der Vortheil dieser Art 
Dampfbrauerei selbst gegen ein rationelles Verfahren 
mit Anwendung der Braupfanne oder eines blos geschlossenen 
Braukessels zur Auttängung des Hopfenöls auf der Hand liegt 
und an den angezeigten Orte nachgesehen werden kann, so wie 
der Beweis davon später bei der Berechnung des Brennstoft- 
aufwandes zum Bierbrauen geführt werden wird. Die rationelle 
Ausführung derselben mag dann sachverständigen Technikern 
überlassen bleiben. Das rationelle Verfahren mit der Brau 
pfanne ist in jeder Brauerei ohne kostspielige Veränderung der 
Geräthe ausführbar; die Dampfbrauerei aber erfordert, wenn 
auch keine neue Kosten (welche durch den Werth der alten 
Pfanne gedeckt werden), doch mehrere neue Einrichtungen an 
Geräthen. 
Die Dampfbrauerei mit Anwendung eines Separat-Dampf- 
kessels, es geschehen dabei die Erhitzungen durch einströmenden 
Wasserdampf oder durch äussere Erhitzung mittelst Dampf, oder 
es seien dabei beide Erhitzungsweisen combinirt, d. h. man ver 
wende den einströmenden Dampf zur Erhitzung der Maische und 
die äussere Erhitzung mittelst Dampf zum Kochen der Würzen 
mit Hopfen u. dgl., gestattet keine Ersparniss und kann des 
halb keine Verbesserung genannt werden. Die Kochung in Holz-
	        
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