Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Umgebung Wiens der Fall ist. Diese Modification beruht auf 
der Betrachtung, dass die jedesmalige Kochung der zweiten 
Würze für sich einen besondern Zeitaufwand in Anspruch nimmt, 
welchen man einbringen kann, wenn die zweite Würze der vor 
hergegangenen Maisclmng zum Einmaischen statt Wasser für die 
folgende Maischung verwendet und dadurch kostenlos concen- 
trirt wird, wie bei z. B. 4 täglichen Einmaischungen, wobei sonst 
4 Vorder- und 4 Nachwürzen zu kochen waren, nun bei dem 
veränderten Verfahren nur 4 Vorderwürzen und 1 Nach würze 
zu kochen sein würden, mithin jene Zeit und jener Brennstoff 
aufwand erspart werden, den die Kochung jener drei Portionen 
Nachwürze verursacht haben würde. 
Das dabei zu befolgende specielle Verfahren wäre nun fol 
gendes : 
Die erste Maische wird durch Infusion oder mittelst einer 
Dickmaischkochung bereitet; während der Zuckerbildungszeit 
wird das Nachgusswasser in der Braupfanne zum Kochen erhitzt 
und in den Nachgussbottich abgelassen. Nun wird die erste 
Würze gezogen und in der Pfanne mit Hopfen gekocht, während 
welcher Zeit der Nachguss gemacht, nach Stunde die zweite 
Würze, die hier nicht ganz klar sein muss, gezogen, sogleich in 
den zweiten Maischbottich gebracht und in dieselbe eine zweite 
Einmaischung von Gerstenmalzschrot gemacht wird. Während 
dem ist die erste Würze hinreichend mit Hopfen gekocht und 
wird auf das Kühlschiff abgelassen; sogleich ist die Pfanne mit 
Wasser zu füllen, dieses darin zum Kochen zu erhitzen und da 
mit die Maische im zweiten Maischbottich bis 60° R. Temp. an 
zubrühen, oder durch Kochung eines grösseren Antheils Dick 
maische auf die Temperatur von 60° R. zu bringen. Während 
der Zuckerbildungszeit wird wieder das Nachgusswasser erhitzt, 
in denselben Nachgussbottich abgelassen, und nun in derselben 
Ordnung auch beim Einmaischen im dritten und vierten Maisch 
bottich vorgegangen. Kann diese Art zu brauen ohne Unter 
brechung geschehen, so ist das Verfahren am vortheilhaftesten. 
Wird sie täglich beendigt, so muss dann die letzte Nachwürze 
mit dem ganzen Hopfen nochmals gekocht und auf einem beson 
dern Kühlschiffe abgekühlt werden. Dies wäre dann ein wirk 
licher fabriksmässiger Betrieb mit der offenen Pfanne. 
In der That ist die Anwendung des Dampfes, an sich be
	        
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