Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Dampf zur Erhitzung der Maische und zum Kochen der Würze 
mit Hopfen liefert. Die Erhitzung der Maische nach dem Aus 
schütten des Malzschrotes ins warme Wasser bis 60° R. Temp. 
geschieht theils durch Anbrühen mit Wasser von 70—80° R. 
Temp., zuletzt aber mit einströmendem Dampf. Die Erhitzung 
des Wassers wird bewirkt mittelst eines in einem kupfernen 
Cylinder eingeschlossenen, mit dem Dampfkessel in Verbindung ste 
henden Röhrenapparats, welcher Aehnlichkeit hat mit dem Rec- 
tiiicatoren des durch Dr. Gail bekannt gewordenen Sch war z’- 
schen Dampfbrenn-Apparats. Es werden zwei abwechselnd be 
nützte Maischbottiche angewendet, zwischen welchen der Erwär- 
mungscylinder steht, wovon jeder für einen Guss von 20 Ei 
mern berechnet ist, und seine Leistungsfähigkeit ist von der 
Art, dass damit in 14—16 Stunden in vier auf einander fol 
genden Gebräuen 80 Eimer Würze erzeugt werden können, 
wozu vier staffelförmig oder neben einander aufgestellte Kühl 
schiffe für je 20 Eimer Inhalt gehören. Die gewonnenen Wür 
zen werden mit Hopfen in P e c q u e u r’schen Pfannen gekocht, 
und die zum Gebräu bestimmte Wassermenge ist so vertheilt, 
dass gleichgrosse Mengen erster und zweiter Würze erhalten 
werden: der gemachte Nachguss ist daher bedeutend gross. 
Das Kochen der Würze wird so lange fortgesetzt, bis gehö 
rige Klärung derselben und Gerinnung des Albumins einge 
treten ist, wozu wenigstens l'/ 4 —1 */ 3 Stunden Zeit erforder 
lich sind. 
Man giebt an, dass dieser Apparat und die damit verbundene 
Brauart gegen die gewöhnliche Braumethode folgende eigenthüm- 
liche Vortheile gewähre; 
1) eine bedeutende Ersparnis an Brennstoff; 
2) eine bessere Regelung des Maisch-, resp. Zuckerbil- 
dungs-Processes, und hiernach die Gewinnung von mehr Ex- 
tract in der Würze, im Verhältnisse zu dem üblichen Verfah 
ren = 7:6; 
3) die Möglichkeit der Anwendung von roher Gerste (Ge 
treide) und von Kartoffelstärkmehl; 
4) ein kleineres Risico bei Vornahme der kleineren Gebräue; 
5) Ersparung an Arbeit, besonders durch Aufstellung der 
Braugeräthe im Gefälle, und mögliche bessere Reinhaltung des 
Locals.
	        
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