Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

clieii Verhältnis die Menge des Gummi, weil der Zucker aus 
dem Gummi entsteht, so dass der Gesammtgehalt an Extract 
oder die Gesammtausbeute an solchem dadurch unverändert bleibt. 
Mit der angerühmten mehreren Zuckerbildung ist es demnach in 
Bezug auf die daraus gefolgerte grössere Extractausbeute nichts. 
Ist die Zuckerbildung befördert, so erhält man blos eine 
ebenso starke Würze, welche jedoch ihres grösseren Zuckerge 
haltes wegen eine grössere Vergährungsfähigkeit bei der Haupt- 
gährung besitzt, daher der erfolgte Vergährungsgrad ein grösse 
rer, das erzeugte Bier aber specifiseh leichter ist. Der grössere 
Zuckergehalt der sogenannten Apparatswürzen ist aber aus dem 
Grunde noch in Frage zu stellen, weil die baierischen Lagerbiere, 
durch Dickmaischkochen bereitet, einen ebenso grossen Vergäh 
rungsgrad zeigen, nur mit dem Unterschiede, dass zur Errei 
chung desselben ein längerer Zeitraum nothwendig ist, was mit 
ihre Dauer und Haltbarkeit bedingt. Beim Nachguss wendet 
man die Verdrängungsmethode an. Diese liefert aber kein bes 
seres Resultat als die Aussüssmethode, und ist der geringe Ex- 
tractgehalt der dabei zuletzt abfliessenden Würze nur Täu 
schung. (S. 25.) 
Ad 3. 
Rohe Gerste (Getreide) so wie Kartoffel-Stärkmehl lassen 
sich sowohl bei dem üblichen Brauverfahren als bei jeder 
Dampfbrauart anwenden, und es ist dies ebenfalls kein eigenthüm- 
licher Vorzug der fraglichen Dampfbrauerei. Im Gegeutheile 
bedingt die Einmaischung des Stärkmehls in den Maischbotti 
chen wegen seines Absetzens unter den Seiheplatten Schwierig 
keiten, die nur durch Aufstellung eines besondern höher stehen 
den Einmaischbottichs dafür, aus welchem die Maische nach er 
folgter Auflösung des Stärkmehls erst in einen Maischseihe- 
bottich abzulassen ist, zu beheben sind. 
Ad 4. 
Das geringere Risico bei Vornahme der mit dem Dampf- 
brau-Apparate gemachten kleineren Gebräue findet nur dann wirk 
lich Statt, wenn mehrere solcher in einem Tage vorgenommenen 
kleinen Gebräue nicht in einem Zusammengussstock vereinigt, son 
dern wenn jedes Gebräue für sich gefasst und gegohren wird; 
denn sonst würde sich der bei einem Gebräue begangene Fehler 
auf alle übrige vertheilen und übertragen. Bei dem von mir
	        
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