Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Kessels für je 20 Eimer gekochte Würze können damit in 300 
Arbeitstagen 72.000 Eimer Würze erzeugt werden; der Apparat 
lässt mithin auch einen sehr grossartigen Betrieb zu, und da dabei 
die Treber ebenfalls vollständig extrahirt werden, und die durch 
die Nachgüsse gewonnenen schwachen Würzen beim nächsten 
Maischen statt Wasser zur Verwendung und Concentrirung kommen 
können, so erscheint dieses Verfahren wohl sehr vortheilhaft. 
Eine nähere Beschreibung dieses Dampfbrau-Apparates mit Ab 
bildung findet man in der Encyklopäd. Zeitschrift des Gewerbe 
wesens, Jahrg. 1847, S. 14. 
Das Dampfbrausystem des Kupferwaarenfabrikanten Herrn 
Okonsky zu Iglau in Mähren. 
Es beruht auf der Anwendung einer muldenförmigen Brau 
pfanne von Kupfer, welche derart mit spiralförmig sich um die 
selbe herumziehenden bandförmigen Röhren umgeben ist, dass 
sie als mit einer Doppel wand umgeben erscheint, in deren Zwi 
schenraum um die Pfanne herum Dampf von höherer Spannung 
einströmen gelassen wird, wodurch sowohl die Maisch- als auch 
die Würzekochungen in der Pfanne bewirkt werden. 
Das gewöhnliche Brauverfähren erleidet dadurch keine Ab 
änderung. 
Es wird dazu ein Dampfkessel angewendet, welcher zugleich 
zum Betriebe einer grösseren Branntweinbrennerei dient, durch 
welche zweifache Verwendung des Dampfkessels jenes Verfahren 
einigermassen gerechtfertiget werden kann. 
Sonst hat man bei den ersten beiden Dampfbraumethoden 
beim Maischen und Würzekochen noch folgende Beobachtungen 
gemacht. 
Das Maischen geschieht bei beiden, wie auch bei der dritten 
Dampfbrauart durch Infusion des Malzschrotes; die Maische wird 
nämlich blos steigend bis 60° R. Tenip. erhitzt, und dabei zeigt 
sich, wie schon aus andern Erfahrungen bekannt, ein mehr aus 
gekeimtes Malz viel aufiöslicher als ein kurz gewachsenes, wie 
denn überhaupt das erstere unter allen Umständen besser ist. 
Die Treber fallen gemeiniglich etwas schwerer aus, als nach der 
Decoctionsmethode, d. h. sie sind klebriger und halten deshalb 
etwas mehr von der letzten Würze zurück, doch fiiesst die Würze 
klar und schnell von den Trebern ab; da sic dichter abgesetzt 
sind, so ist ihr Volumen etwas kleiner.
	        
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