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und allenfalls anderer stärkmehlhaltiger Substanzen bedingt ist,
woraus sein Gehalt an wesentlichen Bestandtheilen (Alkohol, Ex-
tract und Wasser) resultirt; dass es noch in der geistigen Nach-
gährung, aber keineswegs schon im Beginne der sauren Gährung
befindlich sei; dass als Mittel, um demselben einen aromatisch
bittern Geschmack — da, wo dies verlangt wird — zu geben
nur Hopfen und keine andere, mitunter der Gesundheit nachthei
lige bittere Pflanzenstoffe verwendet werden; endlich soll es nicht
schal schmecken, sondern eine hinreichende Menge kohlensaures
Gas zurückhalten, um einen erfrischenden Geschmack zu besitzen
und stehenbleibenden Schaum zu bilden.
Seit einer Reihe von 45 Jahren sind mannichfaltige Methoden
zur Prüfung der Biere auf ihre Bestandtheile wie auf ihre Qua
lität ermittelt und bekannt gemacht worden, die ich in „Andre’s
Oekon. Neuigkeiten und Verhandlungen“, Jahrgang 1840, Bd. 2.,
S. 841 u. f., dann in meiner „Anleitung zur saccharimetrischen
Bi er probe“, Prag 1843, so weit sie bis dahin bekannt geworden
waren, einer kritischen Betrachtung unterzogen habe. Es würde
zu weit führen, hier noch einmal darauf einzugehen, und ich be
schränke mich daher, nur diejenigen davon hier umständlicher
zu besprechen, welche in der neueren Zeit eine gewisse Cele-
brität erlangt und theilweise Anwendung gefunden haben. Doch
sollen alle bisher bekannt gewordenen Bierprüfungsmethoden vor
erst hier genannt und die Werke angezeigt werden, worin ihre
genaue Beschreibung zu finden ist. Sie sind folgende:
1) Erxleben, über Güte und Stärke des Biers und die Mittel,
diese Eigenschaften richtig zu würdigen. Prag 1818. 8.
Gottlieb Haase.
2) Wackenroder, in Kastner’s Archiv für Chemie, Bd. 1,
S. 256 (1830), und in Erdmann’s Journal für ökonomische
und technische Chemie, Bd. 18, S. 196 (1833).
3) Leo, in Dingler’s Journal, Bd. 47, S. 378 (1833).
4) Zenneck, in Dingler’s Journal, Bd. 48, S. 423 (1833),
und später in einer eigenen Schrift: „Ueber Untersuchung des
Biers auf seine erlaubten als unerlaubten Bestandtheile,“
München 1834.
5) Karl, in Erdmann’s Journal für technische Chemie, Bd.
18, S. 107 (1833).
Balling's Gährungschemie, II
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