Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

Biere zwei merkbare Differenzen eintreten, indem die gesättigte 
Lösung des Kochsalzes im frischen Biere specifisch leichter, jene 
im gekochten Biere aber specifisch schwerer als die blosse wässe 
rige, gesättigte Kochsalzlösung und dabei sehr schleimig und 
dickflüssiger ist. Nun haben aber die specifischen Schweren und 
insbesondere die schleimige Beschaffenheit der Flüssigkeiten auf 
das Absetzen von starren Theilen (Niederschlägen) aus denselben 
einen grossen Einfluss. 
3) Dass bei der Auflösung von Kochsalz in einer Flüssigkeit, 
welche Malz- oder Bierextract enthält, nicht nur ihre specifische 
Schwere merklich erhöht, sondern auch ihre schleimige Beschaf 
fenheit bedeutend vermehrt wird. 
Hierüber wurden directe Versuche gemacht und folgende Re 
sultate erhalten: 
Eine bei 14° R. Temperatur gesättigte wässerige Kochsalz 
lösung besitzt eine specifische Schwere = 1.2018. 
Sättigt man Bierwürzen von den folgenden Extractge- 
halten und specifischen Schweren mit reinem, trocke 
nem Kochsalz bei derselben Temperatur, so sind ihre 
specifischen Schweren folgende: 
Von 5 pCt. Extractgehalt = 1.0200 specif. Schwere = 1.2134. 
„ 10 „ „ = 1.0404 „ „ = 1.2252. 
„ 12.523 „ „ = 1.0510 „ „ = 1.2292. 
„ 15 „ „ = 1.0614 „ „ = 1.2374. 
„ 20 „ „ = 1.0832 „ „ = 1.2473. 
Daraus ist zu sehen, dass die specifischen Schweren zwar 
nicht im Verhältnisse des Extractgehaltes, aber doch mit dem 
selben zunehmen. 
Weiter zeigte sich bei diesen Versuchen, dass die Würzen 
von 15 und 20 pCt. Extractgehalt, nachdem sie mit Kochsalz 
gesättigt worden waren, einen gewissen Grad von Dickflüssigkeit 
und schleimiger Beschaffenheit angenommen hatten, welcher zu 
folge sie sich nur ungemein langsam durch Papier filtriren liessen. 
Wenn demnach auch das Extract kein Wasser in Anspruch nimmt 
und alles Wasser an das Kochsalz zur Auflösung überlässt, so 
wird doch das unaufgelöst gebliebene Kochsalz gehindert, wegen 
der grossem specifischen Schwere und vorzüglich wegen der sein- 
schleimigen Beschaffenheit der Flüssigkeit sich in den seiner 
Menge entsprechenden möglich kleinsten Raum zusammenzusetzen.
	        
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