Ein Versuch bestätigte dies vollkommen. Bei Würzen nämlich
von 5 und 10 pCt. Extractgehalt wurde dieser mittelst des Hal-
lymeters jedoch erst nach 12 Stunden genau angezeigt; allein
bei Würzen von 15 und 20 pCt. Extractgehalt wollte sich das
ungelöst geblichene Kochsalz auch nach 24 Stunden nicht auf den
entsprechenden Kaum zusammensetzen, und es ergab sich des
halb der Extractgehalt dieser Würzen mit demselben Instru
mente statt mit 15 und 20, vielmehr mit 17 und resp. 23 pCt.,
also bedeutend grösser. Was hei gehaltreichem Würzen in
grösserem, das ist bei schwachem Würzen in geringerem Maasse,
aber doch immer der Fall, und in diesem Anbetrachte der Aus
spruch der Unzuverlässigkeit der genannten hallymetrischen
Bestimmung wohl begründet. Man sieht aber auch, dass dieser
Einwurf nicht gegen das Princip, sondern nur gegen die
Methode der Ausführung desselben streitet, woran viel
leicht noch Etwas zu verbessern wäre, wozu ich mich aber nicht
berufen fühle. Deshalb ist auch das Verfahren von Joss zur
Bestimmung des Extractgehaltes im gekochten Biere dem von
Fuchs angegebenen vorzuziehen, indem Ersterer das eingekochte
Bier durch Wasserzusatz auf das ursprüngliche Gewicht von 1000
Gran zurückbringt und dadurch hinreichend verdünnt, während
Letzterer das Gewicht desselben durch Wasserzusatz nur auf 500
Gran stellt und dadurch den Extractgehalt der Flüssigkeit relativ
verdoppelt. Aus einer concentrirten Bierextractlösung lässt
sich aber, wie eben nachgewiesen worden, der Extractgehalt nun
minder zuverlässig bestimmen, als aus einer verdünnteren. Ent
hielte z. B. ein starkes Bier noch 7 pCt. Extract, so wird auch das
gekochte Bier bei dem Verfahren nach Joss nur 7 pCt., bei
dem nach Fuchs aber 14 pCt. Extract enthalten, und im
letztem Falle mittelst des Hallymeters offenbar unrichtig be
stimmt werden.
4) Kann die Bestimmung des Alkoholgehaltes aus der Menge
des aufgefundenen Weingeistes nach der angegebenen Verhältniss-
zahl 11. : 24.5, oder nach der von Steinheil dazu entworfenen
Tabelle nicht als genaue Resultate gebend angesehen werden;
denn obgleich sich diese Zahlen auf Lösungsversuche von Koch
salz in entsprechenden Gemischen von Alkohol und Wasser stützen,
so ist doch das Bier eine Flüssigkeit, welche neben Alkohol und
Wasser und Extract enthält, und von welcher nur a priori an