Aus der zweiten Beobachtung wird
III. die Dichte des durch Schütteln entkohlensäuerten Biers
= m bestimmt.
Hieraus lassen sich nun alle übrigen Beziehungen der Biere
berechnen, wie folgt:
Pohl nimmt nämlich an, dass, wenn man zur specifischen
Schwere (Dichte) des Biers = m die Zahl addirt, um wel
che das Bier wegen seines Alkoholgehaltes leichter ist, als es
wäre, wenn es bei gleichem absoluten Gewichte keinen Alkohol
enthielte,
=: 1.000 — a
dass man eine Summe erhalte, welche die Dichte des gekochten
(entgeisteten) Biers = n angiebt, wornach:
n = m -f- (1.000 — a)
woraus man nach den saccharimetrischen Tabellen den Extract-
gehalt des Biers in Procenten folgern kann. Aus der obigen
Gleichung ist:
n — m = 1.000 — a.
Bekanntlich folgert Otto aus dieser Differenz den Alko
holgehalt, und findet ihn daraus jedesmal um etwa 0.1 pCt. zu
gross (S. 235 1. Thl.). Der Extractgehalt des Biers könne aber
daraus mit mehr Genauigkeit gefolgert werden, weil die Dichte
für je 1 Procent Extractgehalt = 0,0040, für je 1 Procent Al
koholgehalt hier aber nur = 0.0017 ist, was daher an Dichte
1 Procent Extractgehalt beträgt, macht an Alkoholgehalt schon
4 % 7 — 2.35 Procent aus. Ganz genau ist diese Rechnungs
weise aber auch nicht, weil auf die Verdichtung in dem Ge
mische von Alkohol mit Extractlösung keine Rücksicht genom
men ist.
Sind die Werthe von A und n bekannt, so lasse sich unter
Benutzung der Annahme, dass 100 Gewichtstheile Malzextract
bei ihrer Zersetzung durch die geistige Gährung liefern:
46.168 Kohlensäure
5.335 trockene Hefe und
48.497 Alkohol
auch der ursprüngliche Procenten-Extractgehalt der Würze = p
finden, woraus das geprüfte Bier erzeugt worden ist. Werde
nämlich mit e der Gehalt an Extract in der Würze bezeichnet,
woraus die Alkoholmenge =. A gebildet wurde, so sei:
Gährungschemie 1. Auflage 2. Bd.
S. 301