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erfolgten Ausgiessen der Würzen auf die Kühlschiffe, zu kleinen
Gebräuen auch nur 6 bis 8 Stunden Zeit erforderlich. Nach er
zeugtem Glattwasser können die Treber unmittelbar aus dem
Maischbottich herausgeworfen werden.
Gewicht der trockenen Treber.
Wenn man die zurückgebliebenen Treber darrt, um sie
vollkommen auszutrocknen, so findet man, dass sie je nach dem
Darrungszustande und nach der Beschaffenheit des Malzes 29
bis 35 pCt. vom Gewichte desselben, am gewöhnlichsten aber
33 ft von 100 ft Darrmalz betragen. Da nun abgelegenes Darr
malz 60 pCt. wasserfreies Extract enthält, so zeigt sich eine
Differenz von 7 ft, welches das Gewicht des Wassers ist, was
theils noch in dem Malze enthalten war, theils durch das län
gere Liegen des Malzes an der Luft bei der Aufbewahrung von
demselben aufgenommen wurde. 100 ft braun gedarrtes, frisches
oder noch nicht abgelegenes Malz liefern 35 ft gedarrte Treber
und 65 ft wasserfreies Extract; es enthält wegen der vollkom
menen Darrung und weil es noch kein Wasser aus der Luft auf
nehmen konnte, kein solches.
In England erhält man angeblich von 100 ft Darrmalz
50 ft gedarrte Treber; daher müsste die dort cultivirte Gerste
entweder dickhülsiger sein oder die Extraction beim Maischen
unvollständig erfolgen.
Gewicht der nassen Treber.
Man prüft die von den Trebern zuletzt abgeflossene dünne
Würze auf ihren Extractgehalt, welcher jenem der in den Trebern
zurückgebliebenen Würze gleich ist, wodurch man mit Rücksicht
auf die Menge der zurückgehaltenen Würze den jedesmaligen
Verlust an Extract in den Trebern erfährt, wozu man das Ge
wicht der nassen Treber durch Wägung bestimmt. Die nassen
Treber von 100 ft gutem Malze wägen circa 133 ft, wovon 33 ft
auf die trockenen Treber und 100 ft auf die von ihnen zurück
gehaltene Würze entfallen.
Beschaffenheit der Nachwürzen.
Da bei den Nachgüssen keine Zuckerbildung mehr stattfindet,
sondern dieselben blos eine Aussüssung der Treber bewirken, so
Balling's Gährungschemie. II. 3