Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Biers nach erfolgtem A b k ü h 1 e n durch Zusatz 
von Wasser wieder genau auf das ursprüngliche Ge 
wicht des frischen Biers zurückgebracht werde, was 
man einfach erreicht, wenn die Tara des Kesselchens sammt den 
1500 Gran an Gewichten auf der Wagschale verbleibt, oder beim 
Wägen des gekochten Biers wieder auf dieselbe gelegt wird, denn 
Flüssigkeit und Kesselchen sind dabei immer gleich dem Ge 
wichte der Tara -j- 1500 Gran, und weil das Gewicht des Kessel 
chens sich durch die Operation des Einkochens nicht ändert, so 
muss auch das Gewicht des eingekochten mit Wasser verdünn 
ten Biers dem ursprünglichen absoluten Gewichte des entkohlen 
säuerten Biers beim Stande der Wage im Gleichgewicht gleich 
sein. Dies ist die alleinige Bedingung, welche beim Einkochen 
des Biers zu erfüllen ist. 
c) Das Einkochkesseichen mit dem darin befindlichen, genau 
abgewogenen entkohlensäuerten Bier wird auf das Stativ (Fig. 4) 
aufgestellt, die brennende Weingeistlampe (Fig. 5) darunter ge 
bracht und damit das Bier nicht nur zum Kochen erhitzt, son 
dern auch sofort bis auf etwa % seines Volumens eingekocht, 
um allen Alkohol daraus zu verflüchtigen. Dazu sind 20 bis 25 
Minuten an Zeit erforderlich. Im Anfänge des Kochens schäumt 
das Bier sehr stark und bildet einen weissen, feinen, zähen 
Schaum, der sehr hoch steigt, aber im Verfolge des Kochens 
immer grossblasiger und lockerer wird und endlich ganz auf 
hört, worauf das Bier ruhig fortkocht. Man muss deshalb das 
Kochen des Biers im Anfänge aufmerksam beobachten, damit kein 
Uebersteigen des Schaumes Statt finde, was am besten durch 
Tieferstellung der Weingeistlampe oder auch, wenn es nöthig 
ist, durch kurze Entfernung derselben, so wie durch Blasen mit 
dem Munde auf die Oberfläche des schäumenden kochenden Biers 
verhindert wird. Bei jungen Bieren hält dieses Aufschäumen 
länger an als bei älteren abgelegenen gut vergohrenen Bie 
ren. Sobald das Schäumen nachlässt, bringt man wieder 
die Weingeistlampe dem Kesselchen näher (durch Unterla 
gen) und kocht das Bier sofort rasch ein. Es findet dabei 
wegen der schleimigen Beschaffenheit der Flüssigkeit kein Ver 
spritzen Statt. Die Weingeistlampe wird dann gelöscht und das 
hinreichend eingekochte Bier der Abkühlung überlassen, was
	        
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