Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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diese letztere einfacher und verständlicher ist, auch Anleitung 
dazu schon gegeben wurde, so genügt es vollkommen, hier darauf 
hingewiesen zu haben. 
Aus dieser graphischen Darstellung sieht man ebenso wie 
aus den aufgestellten Gleichungen und Proportionen, welche 
schöne Fernsichten und Folgerungen die Attenuationslehre und 
die saccharimetrische Bierprobe gestatten, wie man einem jeden 
Bier gewissermaassen vorauseilen und seine Mischung für einen 
jeden Vergährungsgrad im Vorhinein bestimmen kann, dann dass 
alle Umstände, welche für die richtige Beurtheilung und Auffas 
sung des Gährprocesses so wie der durch ihn erzeugten gegoh- 
renen Flüssigkeiten so wichtig sind, dabei die gehörige Berück 
sichtigung finden. 
Die Linie der scheinbaren Attenuation bildet zwar im An 
fänge und bis zur eingetretenen Hefengährung keine Gerade, son 
dern eine Curve; allein so wie die Hefengährung eingetreten 
und die Attenuations - Differenz = 1.000 geworden ist, zeigen 
die sich herausstellenden Proportionen, dass sie wenigstens sehr 
nahe eine gerade Linie sei , und mit der Linie der wirklichen 
Attenuation gleiehmässig fortschreitend divergiré. Deshalb kann 
sie hier als eine gerade Linie betrachtet werden. 
Anwendung der saccharimetrischen Bierprobe auf praktische 
Fälle. 
Es wird genügen, die Anwendung dieser Bierprobe, die auch 
für die klar filtrirte Getreide- und Kartoffel-Branntweinmaische 
in gleicher Art zu gebrauchen ist, um den Alkoholgehalt dersel 
ben u. s. w. zu bestimmen, auf einige praktische Fälle zu zeigen, 
woraus sich die Wichtigkeit derselben und ihr Nutzen für die 
Gewerbe der Bierbrauerei und Branntweinbrennerei von selbst 
ergeben werden, und zwar: 
I. Ein Gutsbesitzer, welcher sich die Verpflichtung auferlegt, 
für das ihm auf der Domaine ausschliesslich zustehende Brau 
recht den Abnehmern auch ein gutes und kräftiges Bier zu 
liefern, ahmt die Anordnung auf den k. k. Staatsgütern in Böh 
men nach und bewilligt zur Erzeugung von 1 Fass Würze eine 
Schüttung von 2 */ 8 Metzen Gerstendarrmalz. Da nun demselben
	        
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