Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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ihre Dichte nimmt in gleichem Verhältnisse ab. Diese beiden 
Anzeigen stehen sich aber insofern gegenüber, als das Sacchari 
meter den Extractgehalt des Biers gewissermaassen nach Abzug 
des Alkohols — weil er das Bier specifisch leichter macht — 
der optische Gehaltmesser denselben aber mit Zuschlag des Al 
kohols angiebt, weil sowohl der Extract- als der Alkoholgehalt auf 
die Lichtbrechung ein wirken. 
Eine bestimmte Anzeige des optischen Gehaltmessers kann 
nur mit einer einzigen Dichte oder Saccharimeter-Anzeige des 
Biers correspondiren, und man kann nach anderweitigen 
vergleichenden Untersuchungen festsetzen, welcher An- 
theil davon dem Alkohol- und welcher dem Extractgehalte zu 
kömmt, mithin auch beide im Bier bestimmen. Unmittelbar er 
geben sich dieselben aber aus den Anzeigen beider Instrumente 
nicht, und man kann daraus zunächst — wie bei der sacchari- 
metrischen Probe — nur den ursprünglichen Extractgehalt der 
Würze finden, aus welcher das Bier erzeugt worden ist. 
Bei der thermo-aräometrischen Bierprobe wird der 
Siedepunkt des Biers mittelst des Ebullioskops, und dadurch 
sein Alkoholgehalt, dann ebenfalls seine Dichte mittelst eines 
Aräometers bestimmt und in Saccharimeter-Grade übertragen. 
Je besser das Bier vergohren, desto niedriger wird der Siede 
punkt, desto geringer die Saccharimeter-Anzeige. Hier stellen 
sich diese beiden Bestimmungen einander nur insofern gegen 
über, als der Siedepunkt blos eine Function des Alkoholgehaltes, 
die Saccharimeter-Anzeige aber eine Function des Extractge- 
lialtes, weniger jener des Alkoholgehaltes ist. Weiters wird eine 
eigene auf eine unrichtige Voraussetzung basirte Rechnung an 
gewendet, um daraus die übrigen nothwendigen Folgerungen zu 
ziehen, wobei zuletzt die Gleichungen der saccharimetrischen 
Bierprobe nicht entbehrt werden können. 
Diese Bierprobe wird zur Geltung zu gelangen vermögen, 
sobald es gelingen wird, den Alkoholgehalt mit der erforder 
lichen Genauigkeit zu bestimmen, und jene bemerkte unrichtige 
Voraussetzung, an welcher auch die Dichtenprobe leidet, durch 
eine richtige Rechnungsweise zu ersetzen. 
Vergleichen wir nun diese Bierproben in Bezug auf ihre 
mögliche Genauigkeit unter einander, so werden bei der sacclia- 
rimetrischen Probe die Abwägungen im Tausendgranfiäschchen
	        
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