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Städten von dem Braugewerbe auch noch gewisse städtische Ab
gaben gezahlt werden.
In Folgendem werden Details einzelner Staaten in Be
treff der Biererzeugung mitgetheilt, so weit sie zu meiner Kennt-
niss gelangt sind.
lieber eine etwaige Biererzeugung in den hier nicht aufge
führten europäischen Ländern ist nichts Zuverlässiges bekannt
geworden.
Nimmt man den mittlern Alkoholgehalt der Biere zu 3.5 pCt.
an, und demzufolge die Alkoholmenge, welche 100 Wiener Pfund
Malz in’s Bier liefern, = 15 W. 8, so entfällt an Steuerbetrag
für je 1 ii Alkohol im Biere, und zwar:
in Preussen = 7.30 kr. Oe. W.
„ Baiern = 19.00 „ „
„ Oesterreich, auf dem Lande 28.00 „ „
„ „ in den geschlossenen Städten = 39.00 „ „
„ England = 30.30 „ „
Wenn auch indessen nach den vorstehenden Zahlenangaben
der Centner Braumalz in Oesterreich etwas höher besteuert ist,
als in England, so entfällt doch in letzterem Staate auf einige
Biersorten ein höherer Steuerbetrag für dieselben als in Oester
reich, weil die englischen Biere — Porter und Ale — mit
einer bedeutend grossem Schüttung, d. i. mit Anwendung einer
grossem, oft mehr als der doppelten Menge Braumalz erzeugt
werden.
Statistik der Biererzeugung in der österreichischen
Monarchie.
In allen Provinzen der österreichischen Monarchie wird
Bier erzeugt und Bier getrunken; selbst in den starken Wein
bau treibenden Ländern, in Niederösterreich, Steiermark, Ungarn
und im lombardisch-venetianischen Königreiche nimmt die Bier
erzeugung fortwährend zu, weshalb sie für den österreichischen
Kaiserstaat eine steigende Wichtigkeit gewinnt. Die Qualität
des erzeugten Biers ist von der Willkür des Biererzeugers
abhängig, und wenn hierin nicht gewisse Gränzen festgestellt
werden, so ist, wie die Erfahrung lehrt, eine gute Qualität des