Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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die Zweckmässigkeit des Verfahrens dabei dann nach dem Maass 
stabe der hier dargelegten Grundsätze abmessen. Das belgische 
Brauverfahren wird später für sich besprochen werden. 
Die böhmische Braumethode. 
Die böhmische Braumethode findet sich in Böhmen, Mähren, 
Ungarn und Galizien in Uebung. Das zum Maischen bestimmte 
Wasser wird angeblich vor seiner Verwendung 1 bis 1 V 8 Stun 
den gekocht, Dass dies, wenn das Wasser nur klar ist und 
keine doppelt kohlensauren Salze enthält, nicht nothwendig sei 
und einen unnützen Holz- und Zeitaufwand bedinge, wurde 
schon mehrmal erwähnt; auch ist man bereits an mehreren Orten 
davon abgekommen und erzeugt eben so gute, klare und halt 
bare Biere als vordem. Dieser Zeit-, Arbeits- und Holz 
aufwand lässt sich daher meistens ersparen. 
Die Braupfanne fasst gewöhnlich die Hälfte bis '% des Gus 
ses. Es ist besser, sie grösser als kleiner zu machen. '/ 30 des 
zum Maischen bestimmten Wassers wird anfänglich weni 
ger genommen. 4 / 5 des Restes werden auf ein-, zwei- oder drei 
mal — je nach dem Verhältniss der Grösse der Braupfanne zum 
Guss — gekocht, nach dem Kochen in den Maischbottich ge 
schöpft oder abgezogen und darin so lange stehen gelassen, bis 
es auf 26° R. im Sommer und auf 32° R. im Winter erkaltet. 
Diese Abkühlung des Wassers wird an manchen Orten dadurch 
beschleunigt, dass man das kochendheisse Wasser erst auf die 
Kühlschiffe ausgiesst, und nachdem es auf diesen einige Zeit ge 
legen und abgekühlt ist, in den Maischbottich abfiiessen lässt, 
wodurch man an Zeit erspart. Wieder Andere erhitzen (rationell) 
nur einen Theil des Wassers zum Kochen, und wenn dieses in 
den Maischbottich gebracht ist, setzen sie den andern Theil des 
klaren Wassers kalt und ohne es gekocht zu haben, zu, wodurch 
sie ohne Zeitverlust und grossem Brennstoffaufwand die Tempe 
ratur des Maischwassers schnell auf den gewünschten Grad brin 
gen. Diese Temperatur des Maischwassers, in welches man das 
Malzschrot ausschüttet, wird aber nicht überall gleich angewen 
det; einige Brauer nehmen es wärmer, und in der That kann 
man die Temperatur desselben ohne Nachtheil bis 50 u R. brin
	        
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