558
schnitte aber für jede Brauerei 509 Ctr. desselben. Wie überall
sind auch in Sachsen die städtischen Brauereien jene, welche
umfangreicher betrieben werden, was mit Beziehung auf die übri
gen Verhältnisse beweiset, dass auch die Bierconsumtion in den
Städten eine grössere ist.
Was die Qualität der erzeugten Biere betrifft, so haben
Untersuchungen der sächsischen Biere ergeben, dass sie häufig
aus Würzen unter 12 pCt. Extractgehalt erzeugt werden, wor-
nach sich aus dem versteuerten Malzquantum die Grösse der
Bierproduction berechnen lässt, nach dem Maassstabe, dass 100 ft
Malz 450 ft Bierwürze von 12 pCt. Extractgehalt liefern. Man
verfolgt aber gegenwärtig auch in Sachsen mit Entschiedenheit
die Erzeugung der untergährigen Lagerbiere. Für den Zollcent-
ner Braumalz werden wie in Preussen 20 Neugroschen Steuer
bezahlt. Ein Bewohner Sachsens consumirte im Jahre 1851 im
Durchschnitte 65 Dresdner Kannen Bier, wovon 54 Kannen ge
wöhnliches und 11 Kannen Lagerbier, und er bezahlte dafür an
Steuer 40 Pfennige.
In Baiern wird das gesprengte Malz versteuert. 7 Scheffel
gesprengtes Malz entstehen aus 6 Scheffel ungesprengtem. Für
den Scheffel des ersteren werden 5 ff Reichswährung an Bier
aufschlag gezahlt, wornach auf 1 Wiener Centner ungesprengtes
Braumalz 2 11. 85 kr. Oesterr. Währ, entfallen. Ein baieri-
scher Scheffel = 3.6 Wiener Metzen Malz wägt 180 Wiener
Pfund.
Es wird nicht angegeben, auf welche Art Malz sich das Ge
wicht bezieht; betrifft es das des gesprengten, dann müssen alle
daraus abgeleitete Zahlen '/ 7 kleiner gemacht werden.
Dieterici nimmt dabei an, dass 1 Zollcentner Braumalz
im Mittel 150 Quart Bier giebt. Indess die bereits bekannten
zahlreichen Bieruntersuchungen haben gezeigt, dass in allen deut
schen Ländern das Bier aus Würze von im Mittel 12 pCt. Ex
tractgehalt erzeugt wird, und dann giebt 1 Zollcentner Brau
malz 195 Quart Bier, wovon, wenn man 10 Quart als Fassge
läger abschlägt, 185 Quart genossen werden können, welches
Quantum daher in der vorstehenden Tabelle nach Dieterici’s
Andeutungen in Rechnung gebracht wurde, weil dies richtiger
sein dürfte.
Die baierischen Lagerbiere werden meistens aus Würzen