Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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einem geringem Aufwande von Mitteln erzielt werden kann, so 
sind die Vorwürfe, welche man diesem Brauverfahren theils in 
wissenschaftlicher, theils in technisch-ökonomisch-praktischer Bezie 
hung machen muss, und die Mängel desselben, die sich daraus 
ergeben, folgende: 
1) Die fehlerhafte Vertheilung des zum Gebräue bestimmten 
Wassers zum Maischen und zum Nachguss, wornach zum Mai 
schen zu viel und zum Nachguss zu wenig Wasser verwendet 
und deshalb zu viel Extract in den Trebern bleibt, so wie des 
halb auch ein grösserer Maischbottich nothwendig wird. 
2) Das mehrmalige Hin- und Herschöpfen der Maischantheile 
aus dem Maischbottich in die Braupfanne, und umgekehrt aus 
letzterer in ersteren, was mehr Zeit und Arbeit erfordert. In 
einigen besser eingerichteten Brauereien hat man hierbei inso 
weit Abhilfe geschafft, dass man die Braupfanne höher setzte 
und mit einem weiten Abflussrohr versah, um die dicke Maische 
aus der Pfanne unmittelbar in den Maischbottich ablassen zu 
können. Auch wird schon hier und da das Malzschrot in wär 
meres Maischwasser (bis 50° B.) ausgeschüttet, und dadurch mit 
zwei Dickmaischkochungen, und wenn die Braupfanne grösser ist 
und weniger Wasser zum Maischen verwendet wurde, selbst mit 
einer Dickmaischkochung ausgelangt. 
3) Das wirkliche durch einige Zeit fortgesetzte 
Kochen bebrochener Maischantheile, wodurch weder eine aus 
giebig vollständigere Extraction des Malzschrotes erzielt, 
noch sonst ein besserer Erfolg erreicht wird. Ferner das un 
nütze wiederholte Kochen jener Antheile der Treber und Würzen, 
welche schon bei den früheren Dickmaischen gekocht worden 
waren, und in den folgenden Dickmaischen ganz ohne Zweck 
wieder mit gekocht werden. Durch beides wird Zeit und Brenn 
stoff verschwendet. Durch das Erhitzen der Dickmaische bis 
zum Kochen kann jedoch die Auflösung des Pflanzenleims in 
der Phosphorsäure enthaltenden Würze befördert werden, wes 
halb dann auch die Treber leichter und lockerer ausfallen. 
4) Die Anwendung von, wegen der Kochungen und der dabei 
eintretenden Verdampfung, zu viel Wasser zum Gebräue und der 
daraus resultirenden Nothwendigkeit des Gebrauches grösserer 
Braugeräthe. 
5) Die unzweckmässige Anordnung der Braugeräthe, indem 
Balling’s Gährungschemie. II. 4
	        
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