Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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noch meistens die Braupfanne mit dem Maischbottich und mit 
den Kühlschiffen in gleichem Niveau steht und deshalb Maischen 
und Würzen geschöpft werden müssen. 
6) Die Gefahr des Anbrennens der Dickmaische in der Brau 
pfanne und des lieber Schäumens beim Kochen, dann dass der 
Pfannenboden selbst mehr leidet und früher zu Grunde geht. 
7) Die Anwendung von nur einem heissen Nachguss zur 
Gewinnung von Würze für die Biererzeugung. — Ein weiteres 
Gebrechen, den zu späten Nachguss betreffend, wird noch an 
gezeigt werden. 
Eine rationelle Decoctionsmethode so wie die Infusionsme 
thode helfen diesen Mängeln ab, und es werden dieselben später 
erklärt und begründet werden. Die aufgezählten Mängel der 
böhmischen Braumethode zeigen aber zugleich, wie ihnen be 
gegnet und auch dieses Brauverfahren zu einem gewissen Grade 
von Vollkommenheit, deren es fähig ist, gebracht werden kann. 
Die baierische Braumetliode. 
Das zum Maischen (Sud) bestimmte Wasser wird nicht ge 
kocht; es muss aber klar sein und wird kalt in die Braupfanne 
so wie in den Maischbottich vertheilt, das Malzschrot in das in 
letzterem befindliche kalte Wasser ausgeschüttet und gut durch 
gearbeitet, so dass keine Maischklumpen bleiben. Diese kalte 
Maische bleibt 3 bis 6 Stunden lang stehen (wozu aber kein trif 
tiger Grund vorhanden ist). Zuweilen nimmt man warmes Wasser, 
in welchem Falle man diese Operation das Anlauben nennt; 
dann darf die Maische nicht so lange stehen bleiben. 
Das in der Braupfanne befindliche Wasser wird in’s Sieden 
gebracht und hierauf in den Maischbottich geschöpft oder abge 
lassen, während welcher Zeit fortwährend gemaischt wird, bis die 
Pfanne geleert ist. Nun wird ein Theil der dicken Maische in 
die Pfanne geschöpft, bis sie voll ist, und darin gekocht (erstes 
Dickmaischkochen). Anfangs muss die Maische hierbei gerührt 
werden, damit das Malzschrot sich nicht zu Boden setze und 
anbrenne; später beim Sieden heben sich die Hülsen von selbst, 
worauf das Feuer gemässigt und die Dickmaische 3 / 4 bis 1 % 
Stunden in mässigem Sieden erhalten wird. Die gekochte Dick-
	        
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